Hortensie im Winter

Hallo

Outdoor ist im Augenblick wenig Farbe zu finden, aber eine Hortensie macht auch im Winter was her.

Grüße

Karl

 

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Karl,

ja, Hortensien sind super attraktive Wintermotive.

Bei Deinen beiden Bildern wirkt die nicht ganz so große Lichtstärke des eingesetzten 2.8/90mm-Objektivs etwas nachteilig. Der Hintergrund ist wenig aufgelöst, sodass er mit seinen noch recht kräftigen, deutlichen Strukturen (zu) stark vom Hauptmotiv ablenkt.

Zwei Möglichkeiten:

entweder ein lichtstärkeres Objektiv einsetzen,

oder

näher ans Hauptmotiv rangehen, also den Abbildungsmaßstab ein wenig vergrößern. Dadurch wird der Hintergrund ebenfalls etwas unschärfer. Dann kann das Objektiv auch besser seine Maleigenschaft zeigen.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

danke für deinen Rat.

Bei den Dia Objektiven liegt das Colorplan mit 2.5 ja schon an der oberen Grenze. Standard scheint 2.8 zu sein Da das Fokussieren ja anders funktioniert als bei normalen .Objektiven stößt man, wenn man auf Unendlich nicht verzichten will, an mechanische Grenzen. Bleibt nur der Weg über Zwischenringe wenn man näher ran will. Bei mir kein Problem weil ich über T2 oder M48 adaptiere und aus der Astrofotografie genug Verlängerungen habe. Ist halt ein bisschen umständlich.

Ich setze ja mehrere Projektionsobjektive ein,kenne aber nur das Design vom Elmaron 2.8/150. Das hat das Trioplandesign.

Eventuell kennt im Forum das Design von den Anderen.

Colorplan 2.5/90

Dimaron 2.8/100

Ennagon 2.8/ 85

 

Grüße

Karl

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ADMIN

Hallo Karl,

Das Colorplan stößt an die "obere Grenze", wie Du es nennst, nur im Vergleich mit den von Dir aufgeführten Objektiven. Es gibt eine Vielzahl von Projektionsobjektiven mit einer deutlich höheren Lichtstärke, beispielsweise zwischen 1.4 und 1.8 (2.0). Genau diese hohe Lichtstärke mancher Projektionsobjektive ist EINER der Vorteile, über die diese Objektive verfügen. Hier hat man die Chance, extrem lichtstarke Objektive zu erwerben, für die man in der Sparte "Foto-Objektive" ein Vermögen zahlen muss. Und mit diesen Lichtstärken lässt sich dann natürlich auch wunderbar das Bokeh gestalten.

Das heißt nicht, dass Lichtstärken von 2.5 oder 2.8 untauglich sind. Nur muss man bei diesen Objektiven sehr genau den Hintergrund bzw. dessen Durchzeichnung überwachen; sollte es zu ablenkend, also zu wenig aufgelöst, werden, sollte man entweder eine andere Motivsituation suchen oder eben, wie oben beschrieben, den Abbildungsmaßstab verringern. Ziel in beiden Fällen ist eine stärkere Beruhigung des Hintergrunds.

Für mich ist es relativ uninteressant, ein Projektionsobjektiv so zu adaptieren, dass die Unendlichkeitseinstellung funktioniert. Dort fotografiere ich nicht, nicht mit einem Projektionsobjektiv. Dafür ist seine Qualität zu schlecht. Hier greife ich lieber auf ein modernes Objektiv zurück.

Die Vintage-Fotografie ist ja vor allem interessant wegen der tollen Wiedergaben der Unschärfen (Malen mit der Kamera). Fotografiere ich im Unendlichkeitsbereich, wird es sich in der Regel um eine Landschaftsaufnahme haben. Egal wie, man hat hinter dem Hauptmotiv kaum nennenswerte Hintergrundunschärfen – da ist ja nichts mehr! Wir sind ja bereits bei unendlich. Und sollten da dennoch Unschärfen sein – z.b. bei einem Foto von einem Baum viele Hundert Meter weit entfernt am Horizont –, dann sind diese Unschärfen wenig bildwirksam.

Anders im Nahbereich, egal ob bei der Makro- oder auch beispielsweise bei der Porträtfotografie. Hier spielen aufgrund der geringen Schärfentiefe die Unschärfen eine wesentliche Rolle. Und genau das greift man beim Einsatz solcher Objektive ab. Und genau hier können solche Objektive ihre individuelle Klasse ausspielen.

Aus diesem Grund adaptiere ich Projektionsobjektive meist so, dass sie einen komfortablen Nahbereich abdecken; auf die Unendlichkeits-Möglichkeit verzichte ich im Zweifelsfall.

Lieber Gruß,

Roland 

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Makronist

Hallo Roland,

Ich habe mir mal die Möglichkeiten meiner jetzigen Adaption angesehen. Mit den kurzen Brennweiten komme ich auf einen Bereich zwischen Unendlich und ca.25 cm. Der Maßstab liegt je nach Objektiv bei 2-3,5. Bei dem Elmaron ist der Mindestabstand etwa 1m, der Maßstab etwa 7,5 .

Mit einer Distanzhülse geht die Vergrößerung entsprechend hoch und der Schärfebereich implodiert dramatisch.

Ich habe mir in einer Fachgruppe für Projektionsobjektive Musteraufnahmen  angesehen. Dort sind die allermeisten mit Lichtstärken ab 2.5 aufwärts unterwegs. Ich glaube wenn man mit der Gestaltung übt geht da eine Menge.

Höhere Lichtstärken habe ich mir angesehen.. Die Preise sind da aus meiner Sicht völlig überzogen. Aber ab und zu gibt es auch da ein Schnäppchen, Aber da liegt es eher nahe ein Fotoobjektiv zu nehmen.

Grüße

Karl

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ADMIN

Hallo Karl,

ja, ich bestätigte, dass man mit Objektive der Lichtstärken 2.5, 2.8 und höher auch sehr schöne Vintage-Aufnahmen machen kann. Man muss hierbei eben besonders auf die Hintergrundberuhigung achten und einige Dinge besonders berücksichtigen. Weiterhin schrieb ich, dass bei Deinem Hortensienfoto der Hintergrund etwas ablenkend wirkt – und zeigte Dir Möglichkeiten auf, die zu einer stärkeren Beruhigung führen.

Das widerspricht alles nicht Deinen Erkenntnissen aus der Fachgruppe für Projektionsobjektive.

Die Ansicht, die Preise für höhere Lichtstärken seien "völlig überzogen", ist sehr relativ. Ich denke sogar, dass diese Sichtweise nicht so richtig passt. Es handelt sich bei Vintage-Objektiven um einzigartige Objektive, die nicht mehr produziert und immer weniger auf dem Markt werden. Sehr viele von ihnen verfügen über individuelle Abbildungscharakteristiken. Ich glaube, da kann man nicht von "überzogen" reden. Ich denke, die richtige Frage wäre, was einem so ein Objektiv wert ist. Das ist eine völlig andere Sicht- und Herangehensweise. Für den Einen ist ein solches Objektiv nicht mal einen Eure wert – weil er damit nichts anfangen kann. Für den Anderen liegt sein Wert bei vielleicht viele hundert Euro oder noch mehr, weil er damit individuelle und einmalige Bildwirkungen erzielen kann. Beide haben Recht, jeder für sich. Bei vielen dieser Objektive ist einfach die Frage, ob der jeweilige Anbieter einen passenden Interessenten findet – und dann können beide glücklich sein...

Lieber Gruß,

Roland

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