Kleiner Blaupfeil ♂

Dieser Kleine Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) hat einen traumhaften Lebensraum. Mitten im Wald und angrenzend an eine Heidelandschaft, die sich durch den Wald zieht. Was will man mehr? Einiges! Eine große Lichtung mit viel Abendsonne, kleine Quellsümpfe mit bestem Grundwasser, niedriger Wasserspiegel mit (wohl auch aufgrund des kalten Grundwassers) sehr klarem Wasser, das bräunlich und silbern schimmert. Diese Segellibelle ist offenbar recht zutraulich, denn es war unsere erste Begegnung. Schon traurig, dass die Art seltener wird. Vielleicht sollte man über das Renaturieren von Quellen einmal nachdenken. Wir greifen schon stark in den Wasserkreislauf ein und das wirkt sich auf vielen Ebenen aus. 

Die Schärfe müsste wohl 2mm weiter vorne liegen, aber aufgrund der Flügelpose und dem Glück, dass unser erstes Date gleich ganz gut lief, zeige ich es euch ;-)

1/4000s, f/3,2, ISO250, Sigma 105mm f/2,8, 5:4 + minimaler Beschnitt

Kommentarbereich

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MOD

Hallo Rob,

wieder so eine klasse Flugaufnahme, bei der die 2 mm für mich nun wirklich nicht ins Gewicht fallen. Icgh würde mich schon freune, wenn man die Libelle erkennen kann im Flug. Hab das noch nie so richtig hinbekommen.

Das mit dem " immer weniger werden" wird leider zum Programm. Und wenn jetzt erst einmal ein Teil der  Brachflächen wegfallen wird es noch schlimmer. Es ist traurig.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

vielen Dank! Es ist immer auch Glück im Spiel wenn es klappt. Ich bin so sehr auf den Flug konzentriert, dass mir schnell auffällt, wenn eine Libelle sich "anbietet."

Der Verlust der Artenvielfalt scheint im Moment auch keine Priorität zu haben. Und dann fragen sich alle in ein paar Jahren, wie man nur so handeln konnte. Eigentlich sollte die angeblich intelligenteste Spezies mehr auf Lager haben. Wir werden es jedoch spüren, denn wir sind Teil der ganzen Verbindungen und wenn Disharmonie entsteht, mit dem Ziel wieder Harmonie zu erreichen, gehen wir mit der Welle auch erst mit nach unten. 

Schöne Grüße

Rob

 

 

 

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Makronist

Servus Rob,

wieder so ein 1A Flugfoto von dir. Die Schärfe 2 mm weiter vorne, und die "Schnauze" wäre knackscharf - dafür aber die Augen nicht mehr. Für mich sitzt die Schärfe - so wie sie ist - perfekt! Libellen-Augen sind sowieso problematisch, man hat immer Reflexe (da sie nie im Schatten fliegen/sitzen). Hier passt es aber sehr gut! Kaum zu toppen ist auch die Quadrocopter-Flügelstellung. Ein rundherum gelungenes Foto.

Schöne Grüße

Uli

 

P.S. Hast du es schon mal mit Blende 4 und dafür nur 1/2000 probiert (der entsprechend höherem ISO)? Dann wäre die Schärfeebene nicht soo kritisch wie bei f/2.8.

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Makronist

Moin Uli,

merci! Freut mich, dass es dir gefällt! Wie du schreibst ist das Licht bei Libellen im Flug gern zu hart. Abendsonne und hoffentlich ein HG, der Licht zurückwirft oder im Zweifel ein Reflektor sind wichtig, genau wie ein korrekte Belichtung damit die Reflexe in den Augen nicht ausbrennen.

Ich gebe dir völlig Recht. f/4 und eine 1/2000s oder 1/2500s wäre hier besser gewesen. Der HG hätte vielleicht auch eine f/5,6 noch zugelassen. Der Kleine Blaupfeil war eigentlich stabil genug in der Luft und auch der ISO-Wert lässt hier locker noch Spielräume zu. Aufgrund von Bewegungsunschärfe in vielen Situationen, in denen ich gar nicht damit gerechnet hatte, bin ich mittlerweile fast immer bei der 1/4000s gelandet, um auf Nummer sicher zu gehen. Vielleicht gehe ich da wieder runter, wenn ich eine Art bereits gut im Kasten habe. Die Flügelbewegung mit aufs Bild zu bringen wäre schon auch mal toll. Andererseits versuche ich auch, mit einer 1/5000s bis 1/8000s (hab jetzt auch eine Fuji XT4), die Flügel einzufrieren.

Danke fürs Drüberschauen!

Rob

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MOD

Grüß Dich Rob,

Uli hat ja schon alles gesagt, was es zu sagen gibt. Ich finde Deine Resultate bei den Flugshows einfach enorm gelungen. Wir sprechen hier ja von minimaler Tiefenschärfe bei maximaler Annäherungsgeschwindigkeit. Ist das noch Natur- oder schon Sportfotografie? *lach*

Servus
Wolfgang

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Makronist

Danke Wolfgang,

Teilweise wirkt es nach wie vor aber aussichtslos. Das muss ich schon zugeben. Und Ausschuss entsteht dicke. Wichtig ist ein Gefühl für die jeweilige Brennweite und den voreingestellten ABM und auch ein Gefühl dafür, was der eigene Körper macht. Einen Abstand zu einem Tier genau zu treffen, zu halten oder auch mitzugehen, ist wohl Übungssache. In sofern hast schon Recht, Sport vor und hinter der Kamera findet auch statt ;-)

Sonnige Grüße

Rob

 

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Makronist

Hallo Rob,

da ist dir wieder mal ein tolles Flugbild gelungen. Das hast du wirklich drauf.

Wir haben jetzt endlich auch Wollbienen im Garten. Ich habe heute mal versucht, sie im Flug am Herzgespann zu erwischen. Ganz schön schwierig!

Du hattest früher schon einige Flugbilder eingestellt und außerdem ihr  Verhalten so schön beschrieben. Das habe ich mir gemerkt und konnte es jetzt erstmals selbst beobachten. Alleine schon das Zusehen macht wirklich Spaß - und die Versuche, sie abzulichten, machen irgendwie auch süchtig. Ich habe sie mehrfach fast erwischt, aber sie lassen einem durch die schnellen Blütenwechsel nur wenig Zeit zum sauberen Anpeilen. Am coolsten fand ich die Attacken der im Revier patrouillierenden Männchen auf die dicken Hummeln, die direkt nebenan an einer Malve nuckelten. Sie gingen voll drauf und rammten die Hummeln mit voller Wucht erfolgreich aus den Blüten. Was für Kerle :-)

Schönen Sommer!

Ingo

 

Profile picture for user Rob
Makronist

Moin Ingo,

schön, dass du schreibst! Freut mich, dass die Wollbienen Show bei dir dieses Jahr startet. Die bleiben bestimmt nun bei euch! Ich bin vorhin auch noch zu einer Wollbienen-Stelle geradelt. Es ist einfach immer cool, diese Wildbiene in Aktion zu sehen! Hummeln, Blattschneiderbienen, Pelzbienen und auch Honigbienen lassen sich aber auch nicht komplett abschütteln ;-). Genau diese Momente und auch der Stehflug vor der Paarung sind mit die besten Momente für Flugaufnahmen. Wenn du so einen Moment antizipierst und die Kamera am Kopf hast ist es möglich, das Tier mit Fokus-Peaking in die Schärfe zu bekommen. Vorher natürlich einen Überblick über die Lichtrichtung und die Hintergründe verschaffen. Aber dann gibt es wirklich einige Momente, in denen das Männchen etwas länger in der Luft steht und so konzentriert ist, dass eine Annäherung auch mit einer kürzeren oder mittleren Brennweite gut möglich ist. Vorteil der nicht zu langen Brennweiten ist hier auch, dass der Blick weiter ist und durch den Sucher der "normalen Wahrnehmung näher kommt. Natürlich gibt es da verschiedene Wege zum Glück. Sind nur spontane Gedanken...

Ja super, dann packen wir beide bald ein Wollbienen-Bild aus ;-)

Euch auch einen schönen Sommer!

Rob

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