auf der Wiese am Teichrand

... vielleicht ein Aufnahme im "Nahaufnahme" ... im Grenzbereich zum Makro ...

... ich kenne sie nur als "Blutströpfchen". Vielleicht kennt ja jemand den "offiziellen" Namen? Die Blume mag es eigentlich Feucht an den Füßen und gedeiht im Sumpf besser, kommt aber auch im tiefgründigen Lehmboden gut zurecht. Hier blühen sie in der Nähe meiner Terrasse ...

Mit dem Zenitar Helios 40-2 f1.5/85 mm (hier mit ND-Filter) habe ich bisher nur wenige Aufnahmen gemacht. Das ist ein ganz schöner Brocken ... und Freihändig bei Offenblende bekommt man(n/frau) schnell Probleme die Schärfe zu halten. Da habe ich hier (auch der Langzeitbelichtung wegen) ein Stativ parat.

Beim Fotografieren hat mich dann ein kurzer Regenschauer überrascht ... wobei die Sonne weiter schien?!?!? Das kommt ab und zu vor, wenn der Schauer spontan und lokal begrenzt durchzieht. Meist, wenn die Sonne richtig steht, gibt es dabei einen Regenbogen zu sehen ... ich hatte jedoch Pech.

Ich hatte bereits den ND-Filter drauf. So konnte ich in etwas größerer Entfernung ein paar Bilder von der Terrasse aus machen ... bei der Bearbeitung habe ich eine kühle Farbabstimmung gewählt und die Farben etwas entsättigt ... um die heftige Sommerhitze (trotzt des zufälligen kühlen Nass) im Bild zu betonen ...

Kommentarbereich

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich frasiemue,

erst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei Makrotreff. Schön, dass Du zu uns gefunden hast, ich wünsche Dir hier bei uns eine schöne Zeit und viele konstruktive Rückmeldungen zu Deinen Bildern.

Zu Deiner Frage: Das Blutströpfchen, so auch bei uns die verbreitete Bezeichnung, nenn sich offiziell Bachnelkenwurz [Geum rivale]. Da es einige Varietäten gibt, bei denen sich die Blütenfarbe in das Gelbe verschiebt, passt Blutströpfchen als beschreibende Bezeichnung nicht immer. Bei dem Begriff "Makro" muss man es nicht immer so genau nehmen, hier können gerne auch Bilder jenseits der 1:1 Grenze gezeigt werden. Nahaufnahmen, die das Objekt der Begierde in ihrem natürlichen Umfeld zeigen sind gerne gesehen.

Dieses Bild war mir in der normalen Ansicht etwas zu indifferent, wenn man es sich allerdings in der vergrößerten Ansicht (Rechtsklick - Bild in neuem Fenster öffnen) betrachtet, ist das ganz etwas anderes, dann zeigt es seine ganze Schönheit.

Servus
Wolfgang

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Makronist

Hallo Siegbert,

kein Makrobild, aber das gilt für mindestens 50% aller anderen Fotos auf dieser Plattform auch. Und Wolfgang hat völlig recht, wenn er es nicht so streng sieht.

Das Foto gefällt mir außerordentlich gut. Der einzig scharfe Bereich liegt auf der zentralen Blüte, trotz der mittigen Anordnung finde ich diese da völlig richtig. Das Auge wird sofort auf diesen, fast dreidimensional wirkenden Bereich geführt.

Was mir auch sehr gut gefällt, ist die Körnung, vielleicht auch Textur, die Du ins Bild gebracht hast, die gibt dem Foto einen eigenständigen Charakter. Diesen, Deinen persönlichen Stil kenne ich ja schon von anderer Stelle.

Eine Kleinigkeit hätte ich vielleicht noch anders gemacht. "Hell zieht das Auge an", pflegt Roland immer zu sagen. Das Foto wäre vielleicht noch beser geworden, wären die Lichter am oberen Rand nicht so hell, bzw. der Dunkel/Hell-Übergang an dieser Stelle nicht so hart. Aber das ist "Meckern" auf hohem Niveau und letztlich Geschmacksache.

Sich über das beeindruckende Bokeh des Helios 40-2 auszulassen, hieße Eulen nach Athen zu tragen.

Herzliche Grüße

Reinhard

 

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Makronist

hallo Reinhard,

ich bin gleicher Meinung, Hell zieht automatisch die Aufmerksamkeit an. Darum wirken ja auch die Bubbles und Bokehreflexe so gut! Und genau das führt immer wieder zu der Entscheidung: nehme ich sie so wie sie sind oder bearbeitet ich sie so, dass sie weniger auffallen und verzichte auf ihre ("Licht"-)Wirkung ...

... hier bei diesem Bild waren die Kontraste sehr hoch. Das war auch mein großes Problem beim Fotografieren (auch weil durch das helle Licht im Sucher die Schärfe kaum einzustellen war). Ich werde bei solchen Kontrasten ein HDR versuchen, zumindes in zwei Aufnahmen, eine "richtige" Belichtung und eine auf die hellen Lichter bezogen ...

... ach ja ... Theorie & Praxis ... ich bin weit entfernt davon akademisch aufzutreten, aber ... Makro definiert sich laut Foto-WIKI im Abbildungsmaßstab 10:1 und 1:10 ... und hier wird der Begriff "Abbildungsmaßstab" übersehen. Der ergibt sich aus der realen Größe des Motivs und der Größe des Motivs in der Abbildung ... und schon wird es ärgerlich! Weitläufig wird angenommen, dass die Abbildung auf dem Sensor die Bezugsgröße für den Maßstab ist ... kann man(n/frau) ja auch so sehen, richtig, aber im optischen Sinn ist jedoch immer das Endproduckt (also der Druck oder der Bildschirm, und beim Bildschirm inklusive der Bildskalierung!) entscheidend ...  denn es ist ein deutlich sichtbarer Unterschied, auf welchem Medium und wie groß ich das Motiv wirklich sehe! Fazit: wenn ich mein oben gezeigtes Bild in der Größe von ca. 100x150cm drucke, habe ich einen Abbildungsmaßstab von ca. 1:1 :) !!!! ...

Nun, alle Definitionen und Begriffe sind rein menschlicher Natur und haben oft keinen realen Bezug, also muss & kann er (der Mensch) auch entscheiden welche Bedeutung ihm beibemessen wird ...

Gruß & schönen 3. Advent
Siegbert 

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Makronist

Hallo Siegbert,

auch ich bin nicht akademisch unterwegs, ich wollte, wie Wolfgang (den kenne ich persönlich, er ist ein sehr netter und konstruktiver Mensch) auch, den Begriff "Makrotreff" etwas abschwächen, zumindest, was die Vintage-Galerie betrifft. Dort sind viele Bilder nicht per Definition als Makro unterwegs. 

Und was Deine Ausführungen zu den Abbildungsmaßstab anbelangt, sage ich es jetzt mal mit Loddar Maddhäus: "Again what learned". :-)

HDR betreffend habe ich einen Tipp für Dich. HDR Projects professional von Franzis, bzw. jetzt von Accelerated Vision. Der freiberufliche Chefentwickler - Michael Piepgras -  hat jetzt eine eigene Firma aufgemacht. Das Programm macht HDR aus einem Bild. Aber möglicherweise hast Du in Deinem Software-Kasten schon was ähnliches.

Nochmals zurück zu Deinem Bild, das mir sehr gut gefällt. Darf ich fragen, wie Du die Strukturen (Körnung/Textur) ins Bild bekommst? Machst Du das mit dem Programm, das ich Dir mal empfohlen habe, oder verwendest Du eine andere Technik?

Ich wünsche Dir einen schönen 3. Adventssonntag.

Herzliche Grüße

Reinhard 

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Makronist

hallo Reinhard,

mit meiner Erläuterung zum "Makro"-Begriff wollte ich zeigen, das Definitionen immer dann gefährlich werden, wenn sie ihre Bedeutung verlieren, bzw. diese zweifelhaft verwendet wird. Verlierer ist auf jeden Fall immer das eigentliche Bild ... das immer unabhängig von jeder Kategorie für sich allein steht ...

Zu Deiner Frage nach dem "wie" bezüglich Texturen usw. ... da mache ich mal gerne mein Nähkästchen auf :)))

Ich bin ja "old analog" aufgewachsen und immer noch Fan entsprechender "Bildwirkung". D. h. das Münchner Stadtmuseum hat einige große Fotografie-Sammlungen aus alt-ehrwürdigen Zeiten. Der Bildvorrat ist riesig und immer mal wieder gibt es klasse Ausstellungen. Für mich sind diese, Anfangs ja immer im Großformat fotografierte Bilder faszinierend. Ich versuche bei meinen Bearbeitungen immer wieder, mich an diesem "Look" heran zu arbeiten. Dazu dienen mir auch Objektive mit alten Berechnungen, seien es alte Originale oder auf alten Berechnungen basierende "neue" (alte) Objektive, die sich eigentlich teils nur durch die Art der Vergütung unterscheiden ... wie sie jetzt zunehmend eine renaissance erleben. Zusätzlich hilft mir die DxO-Software "Filmpack", die auf Basis der "Chemie", bzw. "Technologie" alter Filme funktioniert. Wer auf analoges Aussehen Wert legt, für den ist die Software ist jeden Cent wert. Und das "originale" Filmkorn und die Farbwiedergabe dieser Filme verwende ich gerne (hier lassen sich auch eigene Presets erstellen).

Darüber hinaus gibt es immer mehr s. g. Texturen von Oberflächen (die auch selbst erzeugt werden können). z. B. diverse Papiere und sonstige Materialien, die mit (als Ebene ins Bild eingefügt) überblendet oder hinein gepinselt werden. Das ist in jedem Fall Anfangs sehr mit Versuch & irrtum verbunden. Ebenentechniken gibt es ja auch in DxO PhotoLab. Allerdings solltest Du Dir eine ausführliche "Anleitung" zur Hilfe nehmen, allein schon wegen der vielen Überblendtechniken ...

Und eine einfache Methode ist, wie  der Umgang mit überblendeten Ebenen ist, das Bild mit Filterprogrammen (mein Dank an Dich bezüglich Tip: Akvis) separat zu bearbeiten und dann mit Hilfe einer Ebene zu überblenden. So lassen sich sehr fein abgestufte partielle Veränderungen erzeugen ... Das sind übrigens keine neuen Tricks. Früher, in der Dunkelkammer wurde ähnlich, mit Doppelbelichtungen, mit Glasplatten, die mit Vaseline beschmiert sind usw. gearbeitet, es wurden Negative umkopiert usw. ... auch Maskierung war üblich, aber extrem aufwendiig ... also, keine Zauberei sondern bekanntes im neuen Kleid :)))))))

Mit DxO-PhotoLab kenne ich mich weniger gut aus, aber die internen Methoden, bzw. Bedienschritte sind sicher ähnlich wie bei Photoshop, Lightroom usw.

Und zu guter Letzt ... wenn ich Bilder bearbeite, arbeite ich in der Regel sehr dezent (die Bearbeitung dient keinesfalls der Manipulation ... siehe modeling usw.). Wenn ich bei der Bearbeitung übertreibe, dann in der Art, dass es deutlich sichtbar ist und sofort als solche erkannt wird ... darüber hinaus orientiere ich mich daran, dass es darum geht, was der Betrachter durch das Bild wahrnimmt, was er für sich darin "sieht". Von einer naturgetreuen Darstellung im Sinne einer Dokumentation bin ich sehr weit entfernt!

Als Lernhilfe dient mir immer noch das Buch "Photoshop – Ebenentechniken für Fotografen" aus dem dpunkt-Verlag (ein "Klassiker").

Die Techniken beziehen sich auf eine sehr alte Photoshopversion, die sicher inzwischen auch in DxO PhotoLab wieder zufinden sind, bzw. vom Verständnis her in PhotoLap umgesetzt werden können.

Viel Spaß
Gruß, Siegbert

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Makronist

Lieber Siegbert,

jetzt hast Du Dir aber mächtig Mühe gemacht, herzlichen Dank dafür.

Akvis-Ergebnisse dezent als Ebene einzusetzen, das werde ich auf jeden Fall einmal probieren.

DXO Filmpack kenne ich natürlich, ich weiß, dass das sehr mächtig ist. Gekauft habe ich es bisher noch nicht, aber testen könnte ich es durchaus auch einmal.

PhotoLab verwende ich standardmäßig fast nur zum Entwickeln, bei Vintage auch für die Mikrokontraste und das erforderliche Entrauschen. Ein mächtiges Instrument ist auch die Funktion "Heilen" (reparieren/klonen), das ist mittlerweile sehr komfortabel. 

Und mit der Software ist es wie mit der Hardware (Kamera/Objektive). Man hat eindeutig zu viel, aber irgendwie doch immer zu wenig. ;-)

Ganz herzlichen Dank nochmals.

Sollten wir keinen Kontakt mehr haben, wünsche ich Dir ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr.

Reinhard 

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