Azurit

Azurit

Fundstück auf Abraumhalde des Kupfererzabbaus der Mother Lode Mine (Alaska); Handstückgröße B x H x T 23,0 x 13,0 x 12,0 mm; Bildbreite 31 mm

Focusstack aus 220 Bildern über Micrometerschlitten und 0,05 mm Vortrieb mit Nikon D500 und EL Nikkor 2,8/50 in Retrostellung inklusive Multiblitz (verwendete Software: ControlMyNikon, Helicon Focus, Capture NX-D, Luminar)

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Petros,

herzlich willkommen bei Makrotreff! 

Sehr beeindruckend, diese Farbe. Durch den schwarzen und damit neutralen Hintergrund kann sich der Bildbetrachter voll und ganz auf das Hauptmotiv konzentrieren.

Zwei Aspekte spreche ich detaillierter an:

Licht/Beleuchtung

Du gibst als Beleuchtungsquelle den Nikon Multiblitz an. Im Bild sehe ich, dass die Lichtquellen von beiden Seiten auf den Stein treffen. Dies ergibt eine weitestgehend ausgeglichene Beleuchtung. Und was wichtig ist: Der Stein wirkt sehr plastisch.

Allerdings liegen sämtliche tieferen Löcher des Steins im Dunkel, genauer gesagt im Schwarz. Hierhin kam das seitlich auftreffende Licht nicht. Die Folge ist, dass in diesen Löchern keine Durchzeichnung vorhanden ist. Insbesondere bei größerer Vergrößerung wirken diese "schwarzen Löcher" fast ein wenig bedrohlich.

LÖSUNG:
Es ist zwar korrekt, die Haupt-Lichtquellen von den Seiten aus auf das Motiv zu richten; dies ist die Voraussetzung für die plastische Wirkung des Steins. Um aber Licht in die Vertiefungen zu bekommen, muss mehr Auflicht auf den Stein treffen.
Dies kann entweder durch eine Veränderung des Auftreffwinkels der Seiten-Lichtquellen erreicht werden – z.B. durch Positionierung mehr in Richtung optischer Achse, ohne natürlich die grundsätzlich seitliche Ausrichtung aufzugeben. Oder eine zusätzliche Lichtquelle aus Richtung der Kamera bringt das notwendige Auflicht in stark gedrosselter Stärke – gerade ausreichend, um die Durchzeichnung in den tiefsten Stellen des Steins zu gewährleisten. Die starke Drosselung wird die plastische Wirkung kaum schmälern.

Schärfe

Der aufwändige Stack mit 220 Einzelfotos ist technisch gut gelungen; der Stein weist durchgehende Schärfe auf.
Allerdings fällt auf, dass seine Randbereiche sowohl rechts als auch links insgesamt Unschärfen aufweisen.       Diese Unschärfen resultieren nicht aus irgendwelchen Unzulänglichkeiten infolge des Stackings. Sie deuten vielmehr auf eine reduzierte Schärfeleistung der eingesetzten Optik hin. Nun sollte das Nikkor 2.8/50mm insbesondere mit der Blende 5.6 eine knackige Schärfeleistung bis zum Rand hin liefern; dafür ist es zumindest bekannt. Dies ist aber im Bild oben nicht der Fall.

Kannst Du Dir erklären, woher diese Unschärfe, oder besser gesagt abfallende Schärfeleistung zum Rand hin, kommt?

Unabhängig von diesen beiden angesprochenen Punkten ist so ein Einblick in ein Fundstück aus einer Abraumhalde in Alaska schon eine sehr interessante Angelegenheit :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

ganz herzlichen Dank für Deine äußerst ausführliche und sehr konstruktive Kritik an dem Bild.

War mir so nicht klar, dass ich mit einem lichtreduzierten Frontalblitz die Plastizität der seitlichen Hauptblitze gar nicht gefährde, dafür aber einfach ein "mehr" sichtbar mache. Hätte der Azurit auch verdient, da man dann noch weitere Blautöne hätte erkennen können. Das werde ich auf jeden Fall beherzigen und beim nächsten shooting umsetzen.

Außerdem werde ich mir von einem Kumpel ein anderes Nikkor 2,8/55 ausleihen und dann mit beiden Objektiven Vergleichsaufnahmen machen. Vielleicht hat sich ja bei dem über 30 Jahre altem guten Stück etwas in der Linsenausrichtung verschoben.

Hat sich für mich schon gelohnt den Elan aufzubringen sich bei Euch anzumelden und mitzumachen, wobei der langsam ablaufende Termin zur Wettbewerbsteilnahme 2020 auch ein wenig dazu beigetragen hat sich jetzt zu entscheiden:-)

Werde weiterhin gerne bei Euch mitspielen und hoffe dann auch auf Resonanz der anderen Makrobegeisterten.

Glückauf

Petros

 

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