Lamellen in Pastell

Stack aus 15 Bildern. Kleine schwarze Dreckflecken wegretuschelt (damit es keine Mecker von Roland gibt - breit grins)

Gestern abend war ich noch im Wald. Zur Abwechslung mal mit dem normalen Makro. Das musste mal wieder an die Luft ;-) . Da es hier gerade einige Tage geregnet hat schießen die Fruchtkörper der Pilze aus dem Boden. Dieser stand am Hang, so konnte ich gut von unten in die Lamellen fotografieren.

LG Frauke

Kommentarbereich

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MOD

Hallo Frauke,

frisch durch die Bildbearbeitungs-Waschmaschine, heute bei uns im Forum .*grins  Scherz

So rein und zart wie Porzellan wirkt es auf mich. Mir gefällt hier die Aufteilung des Schärfe- und Unschärfebereichs sehr gut. Diese verkürzten Lamellen zwischen den durchlaufenden haben was. Mir gefällt`s.Bin gespannt was unsere Stacker und Pilzler dazu sagen.;-)

Liebe Grüße

Gabi

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ADMIN

Hallo Frauke,

der Stack ist Dir – technisch gesehen – gut gelungen. Form und Farbe der Lamellen kommen gut zur Geltung. Insbesondere der Lichteinfall am oberen Bildrand wirkt sehr attraktiv.

Allerdings führt die Zusammenlegung der 15 Einzelfotos, fotografiert mit der Blende 3.2, zu einem sehr abruptem Übergang der Schärfe in die Unschärfe. Im oberen und rechten Bildteil sind die Lamellen über einen größeren Bereich hinweg scharf, rechts und unten beginnt dann auf sehr kurzem Weg die deutliche Unschärfe der offenen Blende 3.2. Das wirkt ein wenig unnatürlich, weil das menschliche Auge so nicht sieht. Wir sehen ähnlich wie die Blende eines Objektivs: Sowohl vor als auch hinter dem Schärfepunkt nehmen die Unschärfen allmählich zu.

Dieses "Problem" stellt sich generell bei der Erstellung von Focus Stacks. Der neu generierte Schärfebereich sollte möglichst zu den angrenzenden Unschärfeverläufen passen. Vor allem bei der Verwendung von offenen Blenden – was ja in der Regel auch sehr attraktiv ist – werden diese Übergänge schnell zu stark. Besonders anfällig hierfür sind solche homogenen, aus der Schärfe wandernde größere Flächen wie oben beim Pilz. Die Lamellen seiner Unterseite ergeben eine solche größere Fläche. Schräg fotografiert, entsteht dann genau dieses Problem der großen Schärfezone mit abrupt beginnender starker Unschärfe.

Wirklich sehr schön ist das oben schon beschriebene porzellanartige Aussehen der Lamellen. Und klar, solch ein feines, zartes, zerbrechliches "Porzellan" sollte natürlich sauber, sprich "frei von Biomüll", sein. Dein Retuscheln hat sich also zwingend gelohnt :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

danke für Deine gewohnt ausführliche und gut nachvollziehbare Einschätzung des Bildes, sowie der gut verständlichen Beschreibung der Schwächen. Der rechte unscharfe Bereich, hat mich in der Tat selbst gestört.
Was wäre denn bei so einem Stack anders bzw. besser zu machen um den unscharfen Bereich noch mit in den Stack zu bekommen. Eine größere Blende oder mehr Bilder stacken? Da bin ich mir immer unsicher.
Bei offener Blende und mehr Bildern kommt es vermutlich zu mehr Halos. Ach man, diese doofe Technik - lach

Ich hoffe ich finde die Tage noch einen Pilz der sich wieder so nett unter den Hut schauen läßt um das ganze nochmal zu versuchen.

LG Frauke
 

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ADMIN

Hallo Frauke,

wenn Du aus dieser Schrägsicht auf die Lamellen einen Focus Stack machen möchtest, musst Du tatsächlich schon fast den gesamten Bereich stacken, den Du fotografierst, um unnatürlich wirkende abrupte Übergänge von der Schärfe in die Unschärfe zu vermeiden. Am besten macht man eine so große Fläche mit einer geschlosseneren Blende, etwa mit 5.6 (8.0). Dann wird die Schrittweite der einzelnen "Schärfescheiben" größer.

Wie viele Einzelfotos zu dann benötigst, hängt von der Ausgangslage ab, aber im Fall oben ziemlich sicher mehr, als Du gemacht hast. Das musst Du dann jeweils vor Ort kontrollieren. Wichtig ist, dass tatsächlich von vorne bis hinten alles abgedeckt ist und zwischen den Einzelfotos keine Lücken (Fehlbereiche) sind. Dann sind die Lamellen von vorne bis hinten, also über den gesamten Bildausschnitt, scharf. Ob dies dann wirklich toll aussieht, muss man sehen. Aber so funktioniert diese Technik.

Liebe Grüße

Roland

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