Wilde Malve

Die wilden Malven wachsen z.Zt. bei uns massenhaft. Eigentlich eine sehr schöne Blüte, nur das Blattwerk ist nicht so dekorativ.

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Klaus,

ein sehr schönes Motiv.

Die Bildaufteilung ist ansprechend, allerdings ist die schöne Hintergrundblüte unten etwas zu nah am Bildrand; ein kleiner Rahmen würde das "Innenleben" des Fotos harmonischer wirken lassen.

In einigen Bereichen des Fotos zeigt das tolle Biotar 2.0/58mm, was es kann. Insbesondere am unteren und rechten Bildrand gibt es den Hintergrund mit einem schönen Rendering wieder.

Dieser "Eindruck wie gemalt" wäre noch etwas stärker ausgefallen, wenn Du noch mehr Hintergrund mit in den Ausschnitt genommen, den Abbildungsmaßstab also verringert hättest. Dadurch wären mehr Strukturen im Umfeld des Hauptmotivs aufgetaucht, die gleichzeitig eine stärker Durchzeichnung aufgewiesen hätten – zur großen Freude des eingesetzten Biotars. Da hätte es sich ordentlich austoben und seinen Malpinsel schwingen können.

Ich hänge Dir mal ein Beispiel an, dann siehst Du, was ich meine. Das Hauptmotiv, also die Malvenblüte(n), kommt immer noch genügend zur Geltung, weil sie sich so stark farblich von ihrer Umgebung abhebt. Dies wäre bei Deinem Foto genau so gewesen. Aber wenn mehr Strukturen zur Wirkung gebracht werden, erhöht sich die Malwirkung infolge der Rendering-Eigenschaft des Biotars (bei mir des Olympus 1.2/55mm). Und mit zusätzlichem Licht im Bokeh fängt dann die Musik erst richtig an zu spielen... :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

Malvenblüten

Sony A7II; Olympus 1.2/55mm; f/1.2; 1/800s; ISO 50; APS-C-Format

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Makronist

Hallo Roland, herzlichen Dank für Deine ausführliche Expertise! Deine Ausführungen verstärken meine Vermutung, daß ich häufig „zu nah dran bin“, einfach deshalb, weil ich störende Umfeldeinflüsse vermeiden will. Wahrscheinlich muss ich künftig die Motive und das Umfeld sorgfältiger aussuchen, um kleinere Abbildungsmaßstäbe zu erreichen, was dann auch die Tiefenschärfe verbessern würde.

Danke und Grüsse

Klaus

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ADMIN

Hallo Klaus,

Vintage-Makrofotografie ist ein Austaxieren zwischen zu vielen Details im Umfeld und zu wenigen, zu wildem Bokeh und zu stark beruhigtem Bokeh. Hierin liegt eine enorme Dynamik. Die Kontrolle des Hintergrunds spielt also eine große Rolle – und das immer unter Einbeziehung der Abbildungscharakteristik des jeweils eingesetzten Vintage-Objektivs.
Aber das alles kann gut durch den Sucher bzw. auf dem Monitor kontrolliert werden. Wir werden uns das beim Vintage-Makroworkshop in gut zwei Wochen genau anschauen :-).

Lieber Gruß

Roland

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