Margeriten-Bohrfliege; © Roland Günter

Volksbegehren für die Artenvielfalt

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Volksbegehren für die Artenvielfalt

Fr., 18/01/2019 - 16:15
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31.01 – 13.02.2019:  Bayerisches Volksbegehren für die Artenvielfalt

[Am Ende dieses Postes findest Du einen Hinweis auf zwei Multivisions-Vorträge als Auftaktveranstaltungen zum Volksbegehren.]
 

Vom 31.01. – 13.02.2019 findet in Bayern das Volksbegehren Artenvielfalt statt. Während dieser zwei Wochen müssen sich 10% der bayerischen Wahlberechtigten, das sind knapp 1 Millionen Menschen, in den Rathäusern in die dort ausgelegten Listen eintragen (Personalausweis mitbringen!), um die nächste Stufe, den Volksentscheid, zu erreichen.
 

Die Feldlerche, einst ein weit verbreiteter Vogel unserer Ackerflur, ist in den letzten Jahren stellenweise sehr selten geworden. Sie kann in den Monokulturen der industrialisierten Landwirtschaft nicht überleben.

Olympus E-5; Olympus Zuiko 2.8/300mm; 1/160s; Blende 8.0; ISO 800

Die nahe Verwandte der Feldlerche, die Haubenlerche – ebenfalls einst weit verbreitet –, ist aufgrund der lebensfeindlichen Bedingungen in unseren Ackerfluren um 98 % zurückgegangen. Sie befindet sich kurz vor dem Aussterben.

Olympus E-5; Olympus Zuiko 2.8/300mm + 1.4-Konverter (425mm); 1/160s; Blende 5.0; ISO 100

Worum geht es?

Der Initiator des Volksbegehrens, die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), hat einen Gesetzesentwurf verfasst, in dem der Schutz der Natur einen größeren Stellenwert zugesprochen bekommt als bisher. Es geht um die Übernahme dieses Entwurfs in das bestehende Bayerische Naturschutzgesetz.

Die Kernpunkte im Überblick und in Kurzform:

  • eine bayernweite Vernetzung von Lebensräumen für Tiere schaffen
  • Hecken, Bäume, kleine Gewässer in der Landwirtschaft erhalten
  • blühende Randstreifen an allen Bächen und Gräben
  • die ökologische Landwirtschaft massiv ausbauen
  • 10% aller Wiesen in Blühwiesen umwandeln
  • alle staatlichen Flächen pestizidfrei bewirtschaften
  • im Staatswald vorrangig die biologische Vielfalt erhalten oder erreichen
  • Naturschutz als Teil der Ausbildung von Land- und Forstwirten

Nähere Informationen zum Volksbegehren Artenschutz findest Du auf der Website Volksbegehren – Artenvielfalt.

Den Antrag mit dem genauen Text der geforderten Gesetzesänderungen findest Du auf folgendem PDF-Formular:
Antrag auf Zulassung des Volksbegehrens Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern "Rettet die Bienen!"
 


Das Männchen der Schafgarben-Bohrfliege (Oxyna flavipennis) auf frisst Pollen auf einer Margeriten-Blüte in einer Blumenwiese. Blütenreiche Blumenwiesen – ökologische Hot-Spots unserer Kulturlandschaft – sind in den vergangenen Jahren bis auf wenige Relikte von den Landwirten beseitigt worden.

Olympus E-5; Sigma 2.8/105mm Macro; 1/200s; Blende 9.0; ISO 125; Zangenblitz
 


Die Winterschwebfliege (Episyrphus balteatus) im Anflug auf eine Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) in einer Blumenwiese. Blütenreiche Wiesen sind Eldorados für eine Vielzahl von Insekten.

Olympus E-M1; Olympus Zuiko 2.8/300mm; 1/1250s; Blende 3.5; ISO 500
 

Ist dieses Volksbegehren sinnvoll?

Es dürfte den meisten Menschen allmählich klar werden, dass es mit vielen Dingen nicht so weitergeht wie bisher. Die Industrieländer haben jahrzehntelang ihren Wohlstand gefördert und gesichert. Dies ging und geht nicht nur auf Lasten vieler Menschen, sondern führt auch zu so drastischen Zerstörungen auf der Erde, dass mittlerweile ein Überleben für alle Lebewesen gefährdet ist, egal, ob für Pflanzen, Tiere oder für uns Menschen.

Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, ob überhaupt die Option besteht, eine solche Initiative wie das Volksbegehren Artenvielfalt nicht zu unterstützen. Dabei ist es wenig hilfreich, sich in Diskussionen zu Einzelpunkten des vorliegenden Gesetzesentwurfs zu verstricken. Hier geht es vielmehr darum, dass endlich überhaupt mal etwas passiert, bei dem nicht das Kriterium des anhaltenden Wirtschaftswachstums das Oberziel darstellt.
 


Ein Kleiber pickt Käferlarven aus dem Holz einer abgestorbenen Waldkiefer. Eine Forderung des Volksbegehrens: Auch bei der Bewirtschaftung unsere Wälder soll der Stellenwert des Artenschutzes angehoben werden.

Olympus E-3; Olympus Zuiko 2.8/300mm; 1/200s; Blende 4.0; ISO 400
 


Der seltene Mittelspecht lebt in naturnahen Laubwäldern mit einem hohen Anteil alter Eichen – Mangelware in unseren intensiv genutzten Wirtschaftswäldern!

Olympus E-3; Olympus Zuiko 2.8/300mm; 1/200s; Blende 4.0; ISO 400
 

Ein Volksbegehren mit hoher Signalwirkung

Ein Aspekt darf bei diesem Volksbegehren nicht unterschätzt werden: Egal wie es ausgeht, sein Ergebnis wird von hoher Tragweite sein. Werden die erforderlichen Stimmen erreicht und am Ende des gesamten Prozesses der Gesetzesentwurf in die aktuelle Naturschutz-Gesetzgebung übernommen, ist dies nicht nur gut für Bayern. Es wird eine enorme Signalwirkung auf die anderen Bundesländer sowie auf benachbarte Länder Deutschlands übergehen und voraussichtlich zahlreiche Folgereaktionen ähnlicher Ausrichtung auslösen.

Dieser Hebel wirkt jedoch auch umgekehrt: Erreicht das Volksbegehren infolge Desinteresse oder Ablehnung nicht sein Ziel, ist auch dies eine deutliche Botschaft. Warum sollen sich dann Menschen in anderen Bereichen Europas in ähnlicher Weise engagieren?

In Bayern wird also nicht nur für Bayern gewählt und entschieden. Vielmehr wird das Ergebnis des Volksbegehrens einen großen Einfluss weit über seine Grenzen hinaus haben – egal, wie es ausfällt!
 


Feldhasen, seit einigen Jahren bereits auf der Roten Liste, benötigen viele verschiedene Pflanzen zum Fressen – und ein Verbot der Jagd auf sie!

Olympus E-M1 Mark II; Olympus Zuiko 2.8/300mm; 1/640s; Blende 3.5; ISO 400
 

Multivisions-Vorträge zum Auftakt des Volksbegehrens

Ich führe als Auftaktveranstaltung zum Volksbegehren zwei Multivisions-Vorträge mit dem Thema Wunder Welt Wiese durch.

  • 30.01.2019 in Herrieden-Schernberg (Mittelfranken)
     
  • 01.02.2019 in Randersacker bei Würzburg (Unterfranken)

Beginn jeweils 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Näheres (Saal und Hintergrundinformationen) zu den beiden Veranstaltungen findest Du auf meinem Terminkalender auf meiner Website.

 


Zwei Männchen der Margeriten-Bohrfliege (Tephritis neesii) beim Balztanz auf einem Blatt der Magerwiesen-Margerite.

Das ist Faszination Biodiversität!

Olympus E-M1; Sigma 2.8/105mm Macro; 1/200s; Blende 8.0; ISO 200; Zangenblitz
 

Roland Günter ist Betreiber von Makrotreff und Chefredakteur von MAKROFOTO. Der Dipl. Forst-Ingenieur betreibt die Makrofotografie hauptberuflich und verwaltet ein umfangreiches biologisch-wissenschaftliches Bildarchiv.

Der Kern seiner Arbeit liegt in der Dokumentation biologischer Vielfalt. Zu diesem Themenkomplex werden seit vielen Jahren seine Fotos und Reportagen im In- und Ausland in vielen gängigen Zeitschriften und Buchproduktionen publiziert.

Einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet die von ihm auf professionelles Niveau gehobene künstlerisch-kreative Vintage-Makrofotografie – also die Fotografie mit alten Objektiven an modernen Sensoren. Unter anderem hat er den einzigartigen Multivisions-Vortrag Fotografie mit Flair – Malen mit der Kamera konzipiert und neben anderen Events bei den Internationalen Fürstenfelder Naturfototagen vor großem Publikum gehalten.

Kommentare

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Makronist

Hallo zusammen,

ich stehe 200% hinter dem Volksbegehren, wobei ich leider nicht mit abstimmen kann.

Die Auftaktveranstaltung liegt jetzt auch nicht gerade in meinem Dunstkreis. Ich finde es schade, dass es hier nicht bei den verantwortlichen mal klickt macht und man nicht bemerkt, dass es um einen herum "ärmer" wird. Schaut man sich die Profitgier vs. Natur an, so muss man eigentlich zum Revolutionär werden.  Das Streben nach immer mehr und die Rücksichtslosigkeit gegenüber jedem und vor allem der Natur, in der wir ja alle leben müssen, da es nur diese eine gibt macht oftmals mehr als nachdenklich. Die Ignoranz fängt doch aber im Kleinen an. Bei mir in der Gemeinde muss man jetzt den Bebauungsplan ändern, damit es gesetzlich geregelt wird, dass eben nicht alle Vorgärten zu Steinwüsten und Abstellplätzen umfunktioniert werden. Die Argumentationsführung bringt einem fast an den Wahnsinn, was einem einfällt, will man seinen Steingarten verteidigen. Es bringt dann auch nichts, wenn man eine Topfpflanze in die Mitte stellt. Unzählige weitere Beispiele könnte jeder von uns aufzählen. Der alte Bebauungsplan stammt noch aus dem vorletzten Jahrhundert, wo niemand auf die Idee gekommen wäre sich Bruchsteine in den Garten zu schütten. 

Was ich damit sagen will, natürlich sind Volksbegehren der richtige Weg um das grundsätzlich zu regulieren, aber und hier muss ich auch mal den Zeigefinger mahnend erheben, wir in unserem kleinen Mikrokosmos müssen anfangen zu denken. Muss es der Bewegungsmelder im Garten sein, der 100 mal in der Nacht anspringt? Muss es die landschaftliche Verödung in unseren Gärten sein, die kein Unkraut und kein Insekt mehr zulässt?

Ich, nein meine Frau führte letztes Jahr ein Gespräch mit einer Nachbarin an unserem Gartenzaun, die meinte, dass es aber schon ein Unkraut wäre was da wächst, und sie es doch mal schnell herausreißen solle bevor es seine Samen verbreitet. Es handelte sich um den Wiesenbocksbart (https://thomashauth.blogspot.com/2018/05/wiesen-bocksbart-tragopogon-pratensis.html) der sich in unserem Vorgarten ausbreitete. Meine Frau meinte, dass sie das doch lieber mir sagen solle, da ich für die Gartenpflege zuständig wäre. Mit mir hat aber niemand gesprochen und mir gefällt diese Riesenpusteblume. Hoffe den Bocksbart im Frühjahr in Nachbars <Garten zu sehen. In unserem Garten darf vieles wachsen und die Insekten freut´s. Auch Moos, Klee und Gänseblümchen machen unseren Rasen grün :-).

In diesem Sinne, macht was aus dem was ihr beeinflussen könnt und wartet nicht dass es ein anderen für euch tut. Die Natur wird es uns allen danken.

Viele Grüße aus der Pfalz

Thomas

 

 

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Makronist

Hallo Thomas,

deinen Ausführungen zu dem Thema kann ich mich voll und ganz anschließen, es deckt sich mit meiner Auffassung weitestgehend, das lässt sich fast schon an unseren hier im Makrotreff eingestellten Fotos erkennen.

Zu deinem angesprochenen Disput wegen "Unkraut" im Garten kann ich nur schmunzeln, diese Geschichte wiederholt sich hier wo ich wohne jahrein jahraus immer im selben Ablauf, ein Nachbar beschwert sich beim andern wegen Unkraut  usw.

In meinem Garten wächst und gedeit alles was von selbst hier heimisch ist, das geht quer durch alle Bereiche der Gräser bis hin zu den Pilzen, inzwischen haben es die Nachbarn aufgegeben sich zu beschweren weil denen wohl bewusst wurde dass es keine rechtliche Handhabe gibt dies etwa zu verbieten, dass ein Löwenzahn sich ausblühen darf und andere dieser Spezies. In den Kleingartenkollonien mag das wohl anders geregelt sein durch Statuten in deren Verhaltensregeln.

Ganz amüsant war vor einiger Zeit die Frage meines Nachbarn als er in meinem Whatsup Status Fotos von Bienen usw. entdeckte wo ich denn diese tollen Bilder finden würde, er wollte sowas mit seiner Kamera gerne auch machen.  Dazu habe ich ihm geantwortet, du musst einfach nur mal in deinem Garten nicht mehr ständig das Gras mähen, das Laub nicht entfernen, Totholz einfach liegen lassen, keine Insektizide verwenden, und vieles mehr, dann wirst du mit der Zeit auch solche Fotos machen können wie ich.

Da wurde mein Nachbar nachdenklich.

 

Gruß Sigi

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ADMIN

Die kleinen und die größeren Schräubchen...

Hallo Thomas,

ich kann vieles von dem, was Du schreibst, nachvollziehen. Wir leben in einer Zeit des Wandels. Immer mehr Menschen erkennen, dass es so wie bisher nicht weitergeht. Andere leben umso verstärkter das Gegenprinzip business as usual. Dennoch: Die Wende geht weiter.

Natürlich hat jeder Mensch seine Reichweite, in der er handeln kann, in der er Veränderungen geltend machen kann. Dazu gehört, wie Du oben (und auch Sigi in seinem Statement) schreibst, beispielsweise das  Handeln im eigenen Garten. Hier ist man Herr über die Entscheidung zu versiegeln oder Kleinlebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen.

Hierbei ist folgender Aspekt wesentlich: Die negativen Veränderungen unserer Umwelt samt ihrer Lebewesen finden auf großer Fläche statt, genau genommen überall. Wir leben in einem System, das diese Veränderungen zwangsweise verursacht. Dadurch finden wir die Verluste und Zerstörungen überall: in der landwirtschaftlichen Flur (Grünland und Ackerbau), im Wald, in den Gärten und in den Städten. Das bedeutet, wir sollten neben unseren Überlegungen, wie wir uns im Garten, bei der Arbeit, im Verkehr usw. aufstellen ("kleine Schräubchen") auch überlegen, welche Möglichkeiten wir haben, an den "großen Schrauben" zu drehen – also an den Schrauben, die auch zu Veränderungen im großen System führen.

Vor dieser Frage steht beispielsweise jeder Wahlberechtigte, wenn er zur Urne schreitet. Anders ausgedrückt: Ist es stringent, einen naturnahen Garten anzulegen und gleichzeitig eine etablierte Wirtschaftspartei zu befürworten, deren oberstes Ziel grenzenloses Wirtschaftswachstum ist? Ich spreche hier das Phänomen der vielen SUV-fahrenden Naturschutzverbandsmitglieder an :-). Werten wir es nüchtern aus: Dieses Phänomen hat in den vergangenen Jahrzehnten die Naturzerstörung nicht verhindert sondern bestenfalls begleitet.

Wir müssen also bereit sein für wesentlich stärkere Veränderungen – Veränderungen, die auch wirklich welche sind und nicht unterm Strich in business as usual münden. Eine solche wirkliche Bereitschaft für wirkliche Veränderung kann sich beispielsweise auch dort zeigen, wo wir bei Wahlen unser Kreuzchen machen. Auch das liegt in der Reichweite eines jeden Menschen, zumindest eines jeden wahlberechtigen Menschen.

Das bisherige Wahlverhalten in unserer Gesellschaft spiegelt das Gegenteil wider: Etwa 95 % der Wählenden geben ihre Stimme einer der Wirtschaftsparteien (dazu gehören alle Parteien, die die Fünf-Prozent-Hürde knacken, egal, welche "Farbe" sie haben) – und verhindern damit Veränderungen, die etwas verändern. Dann führt auch der naturnahe Garten nicht zu dem Ziel, das man eigentlich gerne hätte bzw. das zwingend erreicht werden muss. Wir haben also doch noch einen weiten Weg vor uns...

Lieber Gruß,

Roland

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Makronist

Hallo Roland und Thomas,

ja solche Erfahrung wie Roland habe ich ähnlich gemacht, es gibt hin und wieder Zeitgenossen in der Politik oder irgendwelchen Verbänden, die laufen gerne mit einem Mäntelchen rum das nicht zu dem passt was die so vertreten. Man könnte das auch als "Wolf im Schafspelz" bezeichnen.

Nur meine ich Roland wer noch nicht mal die kleinen Schrauben anfasst, geschweige denn dran dreht, der tut sich schwer an der großen Schraube zu drehen. Die wirtschaftlichen Interessen und auch bestimmte Wertvorstellungen bezüglich der Außenwirkung angefangen damit, welchen PKW fahre ich (SUW u.ä.) tritt oftmals stärker in den Vordergrund, als ein gesundes Verständniß für die Erhaltung einer ausgewogenen Biodiversität und das Befürworten aller dazu nötigen Maßnahmen auf höchster Ebene. Ich muss dir übrigends dazu gestehen, das ich den Begriff der Biodiversität erst durch dich aufgenommen habe.

Aber das ist weiter nicht schlimm, denn durch die praktischen Erfahrungen mit dem naturnahen Gärtnern war dies auch leicht verständlich. Nur diejenigen wo halt diese Berührungspunkte nicht hatten und haben sehen dieses komplexe System immer nur von außen und wenn ausgerechnet dieselben Personen mit keiner Vorkenntniß der Zusammenhänge nun sich zur Wahlurne begeben um mit zu bestimmen, dann denke ich werden zuerst die am naheliegensten Interessen eine Rolle spielen. Und so drehen sich viele nur im Kreis herum ohne je dem Zentrum näher zu kommen.

Lieber Gruß Sigi

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Erstellt von Axel Prehl (nicht überprüft) on Fr., 25/01/2019 - 18:59 Permalink

Lieber Roland

ich wünsche Dir volle Säle!!!! Ich weiß genau, wie die Menschen, die Deine Vorträge gesehen haben, abstimmen werden.

Ich drücke Euch Bayern/Franken die Daumen, dass es klappt!

viele Grüße aus BaWü

 

Axel

 

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Makronist

Hallo Roland,

ich schließe mich dem Baden Württemberger Daumendrücker an, deine Multivisionsvorträge bringen mit Sicherheit Vortrieb für dieses Volksbegehren, nur schade dass wir hier in BW sowas noch nicht auf die Reihe kriegen, ich wär sofort dafür.

Gruß Sigi

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MOD

Hallo Thomas, Sigi, Roland!

Ich kann eure Feststellungen bestätigen und denke genau so wie ihr.

Über dasThema der Steinwüsten im Vorgarten haben wir am vergangenen Donnerstag sogar schon beimHomöopathieabend gesprochen. Diese Mode stellt für mich eine Abgrenzung der Menschen gegen ihre Mitmenschen, Umwelt und ihre  eigenen Gefühle dar. Bloß keine Gefühle zeigen in dieser Welt , im Innen so wie im Außen. Nur wie kann ich mich dann noch für etwas begeistern? Was berührt mich noch?  Es ist dieser verquere Zeitgeist der so etwas zum Entstehen bringt. Einige Städte versuchen nun gegen diese Un-Mode vorzugehen und per Beschluss zu verbieten. Immerhin, ein Fortschritt im Denken.

Aber es gibt auch lichte Momente. Am Montag war ich zu einem Infoabend über Glyphosat. Dieser wurde von der evangelischen Studierendengemeinde, der katholischen Hochschulgemeinde und unserer Kirchengemeinde zusammen mit der Uni Kassel ausgerichtet. Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck berät nämlich derzeit über ein generelles Verbot von Glyphosat auf Pachtland.  Prof. Maria.R.Finckh, Professorin für Ökologischen Pflanzenschutz hielt einen Vortrag über den Einfluss von Glyphosat auf die Umwelt. Spannendes Thema.

Mir war nicht bekannt, dass dieses Herbizid ursprünglich als Rohrreiniger entwickelt wurde, auf dem Gebiet jedoch nicht zum Zuge kam und man es dann als Unkrautvernichter zufällig entdeckte.Auch als Antibiotikum wurde Glyphosat patentiert, wobei es Bakterien jedoch nicht abtötet, sondern ihr Wachstum erheblich verlangsamt. Und hierdurch wurde nun ein Zusammenhang mit dem Bienensterben hergestellt. Denn durch das Einbringen der kontaminierten Nahrung für  die Jungbienen wachsen deren Darmbakterien nur sehr schwach und bilden so eben kein intaktes Immunsystem mehr aus.

Wenn man darüber nachdenkt, müßten bei jedem von uns die Alarmglocken klingeln. Denn wenn es dort schädigt, wie sieht es dann mit unseren Darmbakterien aus? Ist unsere Abwehr genauso nicht mehr intakt? Werden entartete Zellen nicht mehr rechtzeitig eliminiert? Ist das erhöhte Krebsaufkommen nur eine Antwort auf das Geschehen?

Es ist höchste Zeit für einen Wandel im Denken. Tragen wir unsere Bedenken nach außen und handeln wir. Jeder für sich auf seine Art kann eine Menge bewegen und in der Gemeinschaft schaffen noch mehr.

Roland, dir wünsche ich viel Erfolg bei deinen Vorträgen. Deine Bilder und Ausführungen berühren die Menschen . Und das zeigt, es ist noch nicht alles verloren! Du machst einen super Job für die Natur! Da können wir dir nur danken.

Liebe Grüße

Gabi

 

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ADMIN

Wandel-Zeiten

Hallo Sigi, hallo Gabi,

danke für Eure lieben Daumen :-).

Ich kenne auch in Baden-Württemberg sowie in anderen Bundesländern viele Menschen und Initiativen, die aufstehen und aktiv handeln. Der Wandel findet in vielen Gegenden und auf viele verschiedene Arten statt. Und das ist gut so, denn diese von Diversität gekennzeichnete Bewegung hat eine ähnliche Stabilität wie die vielbeschriebene biologische Vielfalt. Betrachtet man beide Bereiche mit den Augen der Systemtheorie, erkennt man deutliche Parallelen: Lebensräume (Ökosysteme) sind Systeme, gesellschaftliche Bewegungen ebenfalls. Und diese gesellschaftliche Bewegung wächst zur Zeit sehr stark an und erschließt sich immer mehr Handlungsfelder.

Jetzt läuft in Bayern dieses Volksbegehren. Es ist aber nicht nur Bayern involviert. In Bayern wird es erstmals durchgezogen, hier werden Erfahrungen gesammelt. Zahlreiche andere Bundesländer und auch Länder warten ab und werden anschließend ebenfalls handeln – aufbauend auf den Erfahrungen, die in Bayern gemacht werden. Irgendeiner muss halt den Anfang machen. Wenn ich mir sonst so anschaue, was Bayern als ausgewiesener und insbesondere selbsternannter Wirtschafts(frei)staat sonst so macht beziehungsweise nicht macht – das ist manchmal nur schwer zu ertragen. Es ist gut, dass die Bevölkerung nun begehrt!

In anderen Bundesländern laufen andere Aktionen. Auch aus Baden Württemberg höre ich immer wieder von größeren Veranstaltungen/Symposien zu Themen der Biodiversität oder erlebe sie als Referent meiner Multivisions-Vorträge selbst mit. Das gleiche beispielsweise in Rheinland Pflanz. Die Vielfalt macht´s, getragen vom zunehmenden Bewusstsein, dass es so nicht weitergeht. Und ich bin mir sicher, dass dies nicht abflauen wird. Denn die aktuellen Probleme rund um die Natur bleiben nicht nur, sie werden sich in den kommenden Jahren rapide verstärken. Das ist eine zwingende Erkenntnis aus der Systemwissenschaft – und leider auch eine sehr schmerzhafte.

Zur Zeit bewegt sich die Gesellschaft noch immer überwiegend auf der Ebene der anthropozentrischen Sichtweise, was heißt, wir reagieren eigentlich erst dann, wenn uns Menschen Unheil droht. So fachte die Glyphosat-Diskussion erst richtig an, als der Verdacht aufkam, es könne eine Krebsgefahr für den Menschen bestehen. Die Nachteile für die Natur um uns Menschen herum, also für Pflanzen und Tiere, berührt uns eher weniger – es sei denn, es sind beispielsweise Tiere betroffen, die für uns Menschen bestäuben sollen.

So werden wir die Probleme nicht lösen. Wir benötigen dringend einen Wandel bezüglich der Wahrnehmung von uns selbst. Aktuell nehmen wir uns als isolierte Wesen im Universum war, zwar als die Krönungs-Wesen, aber eben isoliert. Solange sich das nicht ändert, werden wir mehr oder weniger gefühllos alles zerstören, was wir nicht unmittelbar in Zusammenhang mit uns sehen.
Schaffen wir es hingegen, uns wieder als Teil unserer belebten und unbelebten Umwelt wahrzunehmen, werden wir auch logischerweise aufhören, diese zu zerstören. Sie wird ja schließlich als Teil von uns wahrgenommen; man zerstört oder verstümmelt nicht sich selbst! Solange wir diesen Schritt nicht machen, werden wir weiter in vollem Bewusstsein mit 2-Tonnen-Allrad-SUV´s durch unsere Landschaften und Innenstädte rauschen, Tiere "produzieren" (landwirtschaftliche Tierproduktion) oder Pflanzen und Tiere aus der freien Landschaft rausvergiften. Warum? Weil wir hierin einen vermeintlichen Vorteil für uns sehen. Den damit verbundenen Schmerz spüren wir nicht. Warum sollten wir das also ändern?

Wir leben in spannenden Zeiten...

Lieber Gruß,

Roland

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Makronist

Einfach gut durchdacht Roland,

vielen Dank noch für diese Ausführungen, ich kann denen nur voll und ganz zustimmen. Habe soeben zu dem Beitrag über dem Bauernpräsidenten seinen kritischen Bemerkungen zum Thema Bienensterben meinen Kommentar abgegeben, das ist schon seltsam, wie entfernt hier in der Öffentlichkeit stehende Politiker von der Realität des Ökosystems sind.

Lieber Gruß Sigi

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MOD

Hallo alle!

Da ihr das SUV fahren so in den Vordergrund stellt , muss ich mich hier doch einmal outen, da ich es wichtig finde.Auch wenn ihr mich jetzt steinigt.

Ich fahre seit 37 Jahren Geländewagen und stehe dazu. Es war und ist für mich die beste Art der Fortbewegung jetzt und damals mit 2 Kindern und 2 großen, nicht immer wohlriechenden Hunden. :-) Angefangen habe ich mit dem Suzuki LJ 80, der dann durch das Wachsen der Familie gegen einen größeren ausgetauscht wurde.  Allein durch die spartanische Innenausstattung waren und sind diese Autos für solche Zwecke sehr gut geeignet.Wir leben hier auf dem Land und ich muß und mußte damit nicht in große Innenstädte fahren. Außerdem kann man hier sehr gut die gesamten innerstädtischen Tätigkeiten ganzjährig mit den Fahrrad erledigen. Und ich finde, man kann trotzdem eine sehr gute persönliche Ökobilanz haben!

Dies kann man jedoch meiner Meinung nach nicht mit den heutigen Edel-SUV vergleichen, welche als Statussymbol durch die Gegend gefahren werden. Diese sind doch eher so ausgestattet, dass man über Knopfdrücken alles bewegen kann, anfangen vom Sitzeinstellen bis zum rausfahrbaren Türschweller als Ausstiegshilfe wegen Leibesfülle des Fahrers! Schrecklich!  Dafür habe ich nun überhaupt nichts übrig. Auch, dass diese Art der Autos immer größer und schwerer wird und mit Ihren Motorleistungen protzt ist für mich nicht nachvollziehbar.

Ihr seht, auch hier ist es wichtig zu differenzieren. Ich hoffe nun, dass ich euch nicht zu sehr enttäuscht habe, aber ich würde es auch nicht gut finden hier mitzuschreiben und diese Tatsache zu verschweigen.;-)

Liebe Grüße

Gabi

 

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Makronist

Hallo Gabi,

ich sag mal hier unterscheidest du Dich deutlich von den sogenannten SUV Fahrer, es ist doch in jüngster Zeit zu einer Modeerscheinung geworden SUV zu fahren, besonders als Statussymbol, davor war es schick Cabrio zu fahren, das wurde jetzt durch die SUV abgelöst.

Ich wohne in einer Straße direkt neben der Grundschule, wenn du da mal bei Schulanfang und Schulende vor den Eingang der Schule schaust, fahren fast 70 % der neuerdings titulierten Helikopter Eltern, haupsächlich natürlich Mütter mit dem SUV vor. Wir sind hier in einem Stadtrandgebiet, also keine unwegsame Straßen oder Wege die einen SUV dringend fordern, ganz im Gegenteil, warum dürfen die Schulkinder nicht sinnvollerweise in Gruppen z.B. nach Hause zu Fuß gehen?

Es gibt zurecht Gründe für manche Autofahrer einen SUV oder Geländewagen zu fahren (Forstwirte, Bauingeneur, Bergbauer ect.) und wenn du nun Gabi von alters her einen Geländewagen bevorzugst hast du erklärbare Gründe dafür. Nur das was wahrscheinlich Roland damit sagen will bezieht sich mehr auf dieses überhandnehmen von einer Trenderscheinung in der Autoindustrie nämlich "ich fahr SUV dann gehör ich dazu"

. Weißt du ich fahre nun seit annähernd 50 Jahren Auto und habe fast mehr als 40 PKW verbraucht, nur waren das durchweg Fahrzeuge ab 20 Jahre und älter, mein derzeitiger PKW ist ein 24 Jahre alter Daimler. Dieses Statusdenken immer mit dem neuesten und tollsten Schlitten Eindruck zu machen, hat mich nie infiziert. Das ist nun mal leider immer noch weit verbreitet und mit den heutigen Finanzierungsmodalitäten ist es ja offensichtlich kein Problem den PKW zu bekommen der grad voll im Trend ist.

Da brauchts einem auch nicht zu wundern, dass halt eine Vielzahl der Familien und Zeitgenossen um uns rum auf Konsum usw. fokusiert sind, da bleiben dann die restlichen übrig wo noch Fußgänger, Radfahrer oder andere Individualisten sind.

Lieber Gruß Sigi 

 

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MOD

Hallo Sigi,

danke für deine Anmerkungen. Genauso sehe ich das auch.

Ich kenne  das Poblem an den Schulen. Das geht gar nicht. Jedes Kind wird mittlerweile einzeln mit großem Auto gefahren und sogar bis in die Klasse begleitet! Also, erstens werden gesunde Kinder  normalerweise zur Freude aller mit 2 Beinen geboren, die sie bevorzugt zur Fortbewegung nutzen sollten. Und zweitens sind sie durchaus in der Lage sich zu Orientieren und ihre Klasse zu finden. Durch dieses Verhalten geht den Kindern einiges verloren. Die ganze Kommunikation auf dem Schulweg entfällt und naja, sie können dann auch nicht mal was Unerlaubtes unternehmen und sich austesten. :-)  Mein Sohn hat sich auf dem Heimweg gerne ab und zu  eine Cola gekauft und ein Päckchen Schnucke verdrückt. Meine Nachbarin hat ihn gesehen und zu mir  gesagt:" Brauchst nicht mehr kochen, der isst nix mehr". grins

Das mit dem Konsumdenken ändert sich. Da bin ich sicher. Der eine oder der andere hat inzwischen gemerkt, dass shoppen als Event langweilig ist und keine Befriedigung verschafft.Und die ganzen Demos von Schülern und Bürgern wegen Klimaschutz und Umwelt machen große Hoffnung!

Liebe Grüße

Gabi

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Hallo allerseits,

Die Kampanie Volksbegehren für die Artenvielfalt, die heute in Bayern beginnt, steht sogar bei uns in Nordhessen in der Tageszeitung Hessisch Niedersächsische Allgemeine (HNA). Wenn auch nur mit Foto und kurzem Artikel, aber immerhin.

Ich hoffe dass es ein voller Erfolg wird, und in den anderen Bundesländern auch solches gibt, ich wäre auf jeden Fall dabei!!!

Gruß

Erich

 

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ADMIN

Hallo Erich,

ja, ich erlebe zur Zeit überall solche oder ähnliche Unterstützung des Volksbegehrens hier in Bayern. Und in der Tat: Es ist nicht eine rein bayerische Angelegenheit. Zu viele Menschen sind ehrlich interessiert, fiebern mit – und überlegen, was sie in ihrem jeweiligen (Bundes)land machen können.

Danke für die Info und den Zeitungsausschnitt. Mit so viel Unterstützung kann das hier nur klappen.
Gestern hatte ich die erste Initialveranstaltung zum Volksbegehren: Multivisions-Abend in Mittelfranken vor völlig überfüllter Hütte! Es war eine tolle Stimmung – und es gab im Anschluss große Diskussionen. Das ist gut. Die Menschen denken nach und bilden sich eine Meinung.

Morgen Abend steigt die zweite Initialveranstaltung, diesmal Unterfranken. Erwartet wird ebenfalls wieder ein voller Saal. Wir werden sehen...

Liebe Grüße nach Nordhessen,

Roland

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ADMIN

Zwischenstand Volksbegehren Artenvielfalt

Mit Ablauf des fünften Tages (von insgesamt 14) haben sich in Bayern bereits fünf Prozent aller Wahlberechtigten in die Listen eingetragen und für die Neufassung des Bayerischen Naturschutzgesetzes gestimmt. Damit ist bereits jetzt schon die Hälfte der notwendigen zehn Prozent – das entspricht einer Gesamtzahl von knapp einer Millionen Stimmberechtigten (!) – erreicht.

Jetzt nicht locker lassen!

Das ist großartig! Es ist ein Zeichen dafür, dass viele Menschen nicht mehr bereits sind, so weiterzumachen wie bisher. Und: Dieses Ergebnis motiviert! Es sollte auch diejenigen Menschen motivieren, die bisher noch nicht zur Abstimmung gegangen sind, obwohl sie deren Notwendigkeit durchaus bejahen. Denn es geht nicht nur darum, die notwendigen zehn Prozent zu erreichen. Jedes weitere Prozent ist ein klares Vote! Ist ein klares So-wollen-wir-nicht-mehr!

Ein deutlich gewonnenes Volksbegehren ist ein deutlich stärkeres Signal als ein knapp gewonnenes.

Dies hat entscheidenden Einfluss auf die anschließende Umsetzung der Neuerungen. Änderungen alleine im Gesetzestext bringen noch keine Verbesserungen; es wird von entscheidender Bedeutung sein, wie schnell und vollständig die Umsetzungen erfolgen werden. Je konsequenter das Voting der Bevölkerung ausfällt, desto konsequenter werden die Änderungen greifen.

Also, jetzt nicht nachlassen – auch, wenn der Anlauf auf die erste Hürde, das Erreichen der zehn Prozent, vielversprechend aussieht. Blicken wir jetzt schon weiter in die Zukunft und ebnen den Weg für eine rasche und konsequente Umsetzung:

Geben wir ein starkes Voting ab!

Liebe Grüße und jetzt schon ein erstes Dankeschön an die Makronisten und Makronistinnen in den anderen Bundesländer für´s Daumendrücken – bitte haltet die Daumen-Spannung weiterhin Aufrecht :-),

Roland

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Erstellt von Axel Prehl (nicht überprüft) on Di., 12/02/2019 - 17:50 Permalink

Hallo Roland! Ihr habt es geschafft!!!

hat das Daumendrücken doch genutzt und hoffentlich, eigentlich bestimmt, nutz es uns Allen!

Vielen Dank an die Franken und Bayern

herzliche Grüße

Axel

 

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ADMIN

Volksbegehren Artenvielfalt erfolgreich!

Hallo Axel,

jawohl, die 1 Millionen-Stimmenzahl ist geknackt! Damit ist das Volksbegehren Artenvielfalt durch.

Nun geht es darum, möglichst weit über die Mindeststimmenzahl zu kommen, um eine möglichst gute Ausgangslage für die weiteren Schritte zu erhalten – anders ausgedrückt, um möglichst viel Druck ausüben zu können. Die politischen Strategie-Mätzchen insbesondere der CSU sowie des Bayerischen Bauernverbands haben bereits begonnen...

Danke für Deinen Beitrag!

Lieber Gruß,

Roland

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ADMIN

18,4% beim Volksbegehren Artenschutz

Das Volksbegehren Artenschutz in Bayern ist beendet – und erreicht mit 18,4% aktiver Zustimmung aller Wahlberechtigten fast die doppelte Zahl der notwendigen 10%. Das ist ein starkes Voting!

Ein Gruß und ein Dankeschön an alle Makronisten und Makronistinnen, die uns aus anderen (Bundes)ländern ihre Daumen gedrückt haben.

Artenschutz hört nicht an Bundesland- oder Ländergrenzen auf, genauso wenig wie die Zerstörung biologischer Vielfalt. Ich hoffe, dass sich auch andere Regionen auf einen ähnlichen Weg begeben. Die Geschichte weiß schon lange: Änderungen kommen immer von unten.

Egal, welcher Weg eingeschlagen wird, ich werde meine Daumen mit voller Kraft und Freude zurückdrücken :-).

Liebe Grüße,

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

das ist ein starkes Ergebnis, dass ich gehofft aber ehrlich gesagt, nicht erwartet hatte. Glückwunsch an die Artenvielfalt. Was ich aber in den Berichten darüber gesehen und gehört habe, dann kraust es mir doch ein wenig. Jede Gruppe für sich fühlt sich angegriffen. Da jammern die Bauern dort die Jäger, noch schlimmer die Politik.

Da erklärt der Herr Ministerpräsident, dass man das ernst nehmen muss, man muss mal schauen und sich zusammensetzen, jeden anhören und dann, nach ewig langer Zeit, vielleicht mal eine Entscheidung treffen. Hoffentlich ist es bis dahin nicht schon 5 nach 12.

Warum begreift man nicht endlich, dass es  A L L E  angeht. Da fällt mir nur immer wieder Weissagung der Cree Indianer, den ich in den 70er Jahren über dem Bett hängen hatte und der heute noch mein Tun bestimmt

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann“,

ein.

Bleibt für mich die Hoffnung, dass es nicht nur in Bayern ein Umdenken gibt und es nicht an Grenzen abprallt. Hoffentlich müssen sich meine Enkel nicht meine Makros anschauen um zu sehen, welche Libellen es einmal wirklich gab.

In diesem Sinne

Viele Grüße vom Thomas aus der Pfalz

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ADMIN

Hallo Thomas,

du hast Recht; das Voting ist (nur) ein erster Schritt – nicht mehr. Es müssen Taten folgen, schnell, und konsequent.

Das Sandkasten-Gehacke, das wir derzeit in schöner Ausprägung erleben und das Du ansprichst, gab es schon immer. Es prägte die vergangenen Jahrzehnte und führte zu der Situation, in der wir uns heute befinden.
Dennoch ist zunehmend breiteren Schichten der Bevölkerung mehr Wille zur Akzeptanz der Wahrheit vorhanden. Natürlich werden, wie überall anders ähnlich, auch wenig fundierte Sichtweisen verbreitet. Aber die Emotionen kommen dazu, die Emotionen bezüglich der Zerstörung unserer Umwelt. Viele Menschen beginnen, diese Zerstörung als Schmerz wahrzunehmen. Das ist gut und wichtig, denn das ist der erste Schritt heraus aus der allgemeinen, latenten Depression in unserer Gesellschaft. Beim einen äußert sich dieser Schritt in Form von Wut, beim anderen bahnt er sich als Träne einen Weg. Das ist austauschbar. Entscheidend ist, dass was passiert.

Nun ja, und dass viele Bauern, Politiker und sonstige Ökonomen ihre Rolle spielen, das ist zu erwarten. Aber die Tatsache, dass der business as usual-Weg in Teilen der Gesellschaft nicht mehr einfach nur hingenommen wird, ist neu. Und so wird es weitergehen.

Es wird weitergehen: Morgen habe ich eine große Multivisionsveranstaltung im Voralpenraum. Es haben sich unter anderem bereits zig Bauern und zahlreiche Abgeordnete, also Politiker, angemeldet. Ich bin sicher, es wird nicht nur gemütlich...

Das ist gut!

Lieber Gruß,

Roland

 

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Makronist

Das Volksbegehren wird zum Gesetz! Heute meldet SPON:

Stimmt der Landtag dem Gesetzentwurf des Volksbegehrens zu, erlangt dieser Gesetzeskraft, ohne dass es dafür noch einen Volksentscheid braucht. Andernfalls würde es im Herbst zwingend einen Volksentscheid geben - entweder nur über den Entwurf des Volksbegehrens oder gegebenenfalls auch über einen Alternativentwurf. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nach-volksbegehren-rettet-die-bienen-wird-in-bayern-gesetz-a-1261075.html 

Ja, so san's, die Bayersleut! *DaumenHoch*

Es freut sich

Mainecoon

 

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ADMIN

Das war abzusehen. Das bisschen Plänkelei, was bisher hier in Bayern seit dem Volksbegehren stattgefunden hat – ein bisschen runder Tisch hier, etwas Ringelpiez mit Anfassen dort – war mehr eine (notwendige) Showeinlage für den Bayerischen Bauernverband.

Fast immer wird ein Volksbegehren-Vorschlag angenommen, wenn das Ergebnis deutlich über 10% ausfällt – so auch jetzt. Das Eis wird einer Regierung zu dünn, einen eigenen Entwurf des zur Disposition stehenden Vorschlags vorzulegen; zu groß ist die Gefahr einer Ablehnung. Dann wäre der Gesichtsverlust riesig.

Nun wird es darum gehen, dass Taten folgen werden, folgen müssen – Taten, die auch die zwingend notwendigen Ergebnisse bringen.

Wir bleiben dran.

Lieber Gruß,

Roland

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