Wildbienen im Garten

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Makronist

Hallo,

die ausgeräumte Landschaft, der Einsatz von Giften in der Landwirtschaft und weitere Faktoren bedrohen die Wildbienen. Viele sind vom Aussterben bedroht. In erster Linie bräuchte es also ohne Frage einen anderen Umgang mit Landschaften und eine andere Landwirtschaft, um die Wildbienen zu schützen.

Trotzdem kann man ihnen auch Unterstütung anbieten, wenn man einen Garten oder Balkon besitzt. Indem man Nisthilfen schafft, seinen Garten naturnah gestaltet und eine bewusste Pflanzenauswahl trifft. Und da gerade in den nächsten Wochen viele Entscheidungen für die kommende Vegetationsperiode getroffen werden, wollte ich mal auf die Website von Werner David hinweisen, da gibt es auf humorvolle Weise Tipps und Infos unter anderem zur Erstellung von Insekten-Nisthilfen.

Ingo

P.S.: Die meisten gekauften "Insektenhotels" sind absolut unbrauchbar und für die Tonne. Aber aus z.B. Bambus, Hartholz (auf dem ersten Bild die Beine eines Gartentischs, der nach 20 Jahren die Grätsche gemacht hat) oder  hohlen Stengeln kann man prima Nisthilfen bauen. Das ist ein wenig mühsam, aber die Beobachtungen, die man dort machen kann, entschädigen für die Anstrengung.

Kommentare

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MOD

Guten Morgen, Ingo,

danke für deine Info zu dem wichtigen Thema. Jetzt ist genau die richtige Zeit über solche Maßnahmen nachzudenken und sie bestmöglich umzusetzen. Von gekauften Insektenhotels aus dem Baumarkt sollte man auch nach meiner Erfahrung Abstand nehmen. Außerdem ist es viel schöner selber kreativ zu werden und dann ein Erfolgserlebnis zu verspüren.:-) Gehen wir es an!

Liebe Grüße

Gabi

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MOD

Hallo Ingo,

Roland hatte hier ein schönes Buch von Anja Eder vorgestellt. Das finde ich sehr informativ. Ich selbst habe mir auf Robs Hinweis hin noch  Echten Apotheker Eibisch (Althaea oficinalis), Echten Alant ( Inula helenium) und Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca) bei der Baumschule Horstmann in Schenefeld bestellt. Ich habe die Pflanzen schon bekommen, jedoch wegen der Kälte noch nicht gesetzt. Vielleicht hilft dir das weiter.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Ingo,

wichtiges Thema, danke dass du darauf Hinweist!

Ich möchte noch hinzufügen, dass ca. 70% der Wildbienenarten bodennistende Arten sind, denen solche Nisthilfen nichts bringen.

Für Bodennistende Arten: Offene (unbewachsene) Stellen schaffen. Oder ein "Sandarium" anlegen. Dafür mischt man Sand (ungewaschen) mit Lehm (ca.70/30) und füllt das Gemisch in eine 50cm tiefe Grube und schüttet noch einen kleinen Hügel auf. Alternativ werden auch Abbruchkanten gern besiedelt oder man kann auch eine Art Hochbeet (Sand/Lehmgemisch) aufschütten mit Steinen an den Seiten, dann muss man keine Grube graben.

Für Hohlraumbesiedelnde Arten (z.B. Mauerbienen) sind Nisthilfen wie in dem Bild von dir gezeigt gut, ich würde gefräste Nistbretter empfehlen. Die kann man aufmachen um sie zu reinigen (Es gibt viele Parasiten/Milben die sich in den Nisthilfen ansiedeln, außerdem bleiben Pollen/Lehmreste und tote Puppen/Larven in den Nisthöhlen) und die Kokons sicher (z.B. in einem Karton bis zum Schlupf draußen (regengeschützt)) aufzubewahren. So habe ich es jetzt seit 2 Jahren gemacht und es ist wirklich sehr gut. So kann man auch die Brutzellen sehen und genau begutachten.

Pflanzen (alle genannten sind einheimisch):

Disteln (Nickende Distel, Wollkopfkratzdistel, Mariendistel, Kugeldistel, Acker-Kratzdistel, auch Edeldisteln wie z.B. Mannstreu), Klee (Hornklee, Rotklee, Weißklee, Inkarnatklee etc.), Taubnesseln, Herzgespann (lockt vor allem Wollbienen an, versamt sich bei mir sehr gut), Schwarznessel, Immenblatt, Fingerhut, Flockenblume (Insektenmagnet, auch Vögel z.b. Distelfinken fressen gern die Samen), Glockenblumen (z.B. Nesselblättrige Glockenblume), Königskerze (In den markhaltigen Stängeln der Königskerze nisten auch gern Wildbienen also: vertrocknetes nicht abschneiden), Witwenblume (blüht extrem lange, wahre Insektenmagneten, von der Schwebfliege bis zum Tagfalter), Wiesensalbei, klebriger Salbei (Spätblüher, gedeiht im Schatten/Halbschatten), Gundermann, Krokus, Schlüsselblume, Duftveilchen (Frühblüher, Bodendecker, Schatten/Halbschatten, Futterpflanze Kaisermantel), Sandglöckchen, Beinwell, Alant, Kartäusernelke (für Schmetterlinge, braucht sonne/trocken), Brennessel (viele Schmetterlingsraupen fressen daran), Efeu (muss allerdings alt werden bis er blüht, aber dann ein wertvoller Spätblüher), Klappertopf (Halbschmarotzer, kann dabei helfen eine Blumenwiese zu etablieren, da er an Gräsern schmarotzt, Hummelpflanze), Wiesen-Margerite, Färberkamille (verbreitet sich gut, blüht bis zum Frost), Wilde Malve, Wilde Karde (Insektenmagnet und auch für Vögel gut. Stieglitze picken sich gern die Samen), Wilde Möhre (Insektenmagnet, Nahrungspflanze Schwalbenschwanz)

Sträucher/Bäume:

Salweide (Nahrungspflanze für über 100 Schmetterlingsarten, sehr wichtiger Frühblüher), Schlehe (auch Futterpflanze für viele Schmetterlingsarten, auch für Vögel interessant), Obstbäume, Weißdorn, Faulbaum (Zitronenfalter), Kornelkirsche (blüht schon früh), Holunder, Haselnuss, Hundsrose, Himbeere, Blaubeere, Felsenbirne

Es gäbe noch viel mehr Pflanzen, aber ich belasse es erstmal dabei. Alle genannten Pflanzen kann ich wärmstens empfehlen, je nach Standort.

lg Jan

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Makronist

Hallo Jan,

deine Pflanzentipps waren wirklich gut - heute weiß ich das :-). Zahlreiche der von dir empfohlenen Exemplare sind hier mittlerweile "zugewandert" - einige waren auch schon vorher vorhanden.

Im Januar wird eine Kastanie gefällt, das tut mir ein wenig in der Seele weh (einst stand ich mit dem Rasenmäher vor dem Sprößling und überlegte, ob ich drüberfahre: Ich habe es nicht getan), andererseits wird dadurch ca. ein Drittel der Grundstücksfläche von halbschattig in eindeutig vollsonnig umgewandelt- Wow, das gibt ganz neue Möglichkeiten! 

Danke nochmal für deinen Beitrag, der hat mir wirklich weiter geholfen auf meinem Lernweg...

Liebe Grüße

Ingo

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Makronist

Hallo Ingo,

Das freut mich sehr!

Das mit der Kastanie kann ich verstehen, bei mir musste dieses Jahr eine große Forsythie weichen, wodurch ich jetzt auch eine sonnige Wiesenfläche habe, die ich entsprechend bepflanzen kann.

Wobei Forsythien ja eh so gut wie wertlos sind, im Unterschied zu Kastanien.

Aber für die Kastanie hätte ich die Idee, dass du das Totholz im Garten platzierst. Am besten mit Rinde und vielleicht an verschiedenen Stellen z.B. einmal senkrecht in der Sonne, dann liegend im Halbschatten etc.

Wenn das Holz dann Weißfäule hat, hast du vielleicht Glück und eine Holzbiene nagt sich einen Gang hinein. Totholz ist entgegen seinem Namen nämlich richtig lebendig. Aber wahrscheinlich weißt du das auch schon oder hast es schon so vor.

Es ist schön zu hören, dass du schon Erfolge hattest und schon dem ein oder anderen Insekt ein Zuhause geben konntest, weiter so!

PS jetzt ist die optimale Zeit um Frühblüher zu pflanzen ;)

 

lg Jan

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Makronist

Hallo Jan,

danke für deine Hinweise. Der hohe Anteil bodennistender Arten ist mir auch schon bewusst geworden, ich hatte deshalb bereits die Überlegung angestellt, ein "Sandbeet" anzulegen. Aber Roland hat dann darauf hingewiesen, dass ein paar Stunden Sonne am Tag fast schon zu wenig sind, extrem wichtig sei eben "volle Sonneneinstrahlung". Und da ist Nachbars riesige Fichte im Weg, weil sie gerade den geeignetsten Flächen in der Mittagszeit die Sonne nimmt. Ach, hätte ich gerne ein paar hundert Quadratmeter Fläche!

Einige der von dir genannten Sträucher / Bäume sind schon vorhanden, eine ganze Reihe der Pflanzen auch. In einer Ecke habe ich seit 2 Jahren erfolgreich einige Disteln angesiedelt, da werde ich nochmal "nachrüsten". Die sind wirklich beliebt bei diversen Insekten und auch für Makronisten ganzjährig hübsch abzusehen, finde ich. Und dann muss man ja auch immer noch schauen, was für einen Boden man hat. Bei uns ist es eher trocken, 30 - 40 cm Humus, darunter Sand. Und wenn ich dann lese, dass z.B. der "echte Apotheker Eibisch" gerne frischen bis feuchten, gerne auch lehmigen Boden mag, habe ich Zweifel, ob das mit einer Ansiedlung klappen würde. 

Und so probiere ich dies und das und sehe dann, was funktioniert und was nicht, und die Jahre vergehen und mir dauert das alles viel zu lange. Bin halt kein Biologe. Vielleicht doch die "Gelben Seiten"?

Lieber Jan, danke für deine Pflanzentipps, da suche ich mir noch was raus.

Ingo 

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Makronist

Hallo Ingo,

Mehr Fläche hätte ich auch gern, das Problem kenne ich ^^

Ich denke, mit offenen unbewachsenen Stellen im Boden wirst du trotzdem einigen Bodennistenden Arten eine Nistgelegenheit bieten, selbst wenn nicht so viel Sonne hinscheint. Aber ja, sonnige Plätze sind besser geeignet.

Auch für mageren/sandigen Boden gibt es viele Pflanzen. Die meisten Pflanzenarten die trockenere Standorte bevorzugen, mögen allerdings auch gerne sonnige Standorte.

Ich denke du kannst aber gut eine Wildblumenwiese anlegen, die Wildblumen mögen besonders mageren Boden da sie meist konkurrenzschwach sind. Bei dir würde sich vielleicht sogar anbieten Den Boden umzugraben, sodass Sand und Humus gemischt sind.  Schön, dass du Disteln hast, die sind leider oft ungeliebt. Nicht nur fürs Auge, Die Blüten sind auch für die Nase ein wahrer Genuss und natürlich wahre Insektenmagneten.

An deinem (eher schattigen, trockenen) Standort könnte ich mir vorstellen, dass z.B. klebriger Salbei, Glockenblumen, Witwenblumen, Alant, Schafgarbe, Rainfarn (der wächst bei mir gut im Schatten), Knoblauchsrauke (Aurora-Falter), Wilde Möhre, etc. gut wachsen.

Allerdings könnte es auch Sinn machen der Natur einfach ihren Lauf zu lassen. Du lässt (es kann auch nur ein Teil sein) die Wiese einfach wachsen, und schaust was für Arten kommen. Wartest bis zur Samenreife deiner bevorzugten Arten und mähst dann einmal alles ab (mit einer Sense oder z.B. mit einem Balkenmäher da das Gras wohl zu hoch wird für einen normalen Rasenmäher)

Das machst du für einige Jahre, der Standort wird langsam abgemagert und blühfreudige Pflanzen aus deiner Umgebung werden sich einstellen. Damit erreichst du schon sehr viel. Dann kommen auch viele Wildbienen von allein.

lg Jan

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Makronist

Hallo zusammen, hallo Ingo,

eigentlich wurde in den vorausgegangenen Beiträgen schon alles wesentliche zum Erhalt und der Förderung der Wildbienen und anderen Insekten im Garten gesagt. Ich melde mich gerne dazu, weil ich vor vielen Jahren völlig unerfahren und unbedarft, also eher fast zufällig zum Schützer der Wildbienen und Insekten geworden bin.

Dies ergab sich besonders aus dem Grunde, weil ich krankheitshalber mein Gartengrundstück 800 Quadratmeter Fläche nicht bewirtschaften konnte. Dadurch kam es zu einem ausgiebigen Wildwuchs, meterhohe Gräser, Dornen, Distel usw. Dieser Umstand hat aber im Ergebnis dazu geführt, dass sich eine Vielfalt an Insekten angesiedelt hatte, weil nämlich Lebensräume geschaffen waren, die vorher nicht da waren.

Erst als ich danach so Stück für Stück wieder anfing den Garten wieder zu kultivieren, ließ ich einen Großteil der Fläche dennoch sich selbst überlassen, und dieses Konzept funktioniert seid Jahren, indem immer abwechselnd Flächen unbearbeitet brach liegen.

Dazu gibt es eine Reihe anderer Hilfen, die wurden ja hier in den Beiträgen sehr gut beschrieben.

Viele Grüße Sigi

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Makronist

Hallo Jan + Sigi,

nochmal danke für die vielen Anregungen - hoffentlich nicht nur für mich, sondern auch für andere!

Jan, zum Glück ist unser Grundstück gar nicht sooo schattig - aber so richtig ganztätig glutheiß scheint die Sonne auch nirgendwo hin. Sonst hätte ich schon längst ein Sandlaufkäferparadies geschaffen :). Einen Wildblumensaum um die Terrasse habe ich vor zwei Jahren angelegt, und die ersten zwei Jahre waren toll. Mal sehen, was dieses Jahr passiert. Es gibt immer noch Rasen auf diesem Claim - und jedes Jahr überlege ich, wie ich den noch um ein paar Quadratmeter verkleinern kann. Alles, was nicht Rasen ist, ist einfach viel spannender! Und hier liegt auch schon eine Tütchen mit einer Samenmischung mit heimischen Wildblumen für die nächsten Quadratmeter bereit (Untertitel auf der Packung: "Bienes beste Freunde "). Da sind zahlreiche der von dir genannten Pflanzen enthalten. Mal sehen, was sich davon heimisch fühlt und durchsetzt.

Und Sigi: Erstmal schön, dass es dir wieder besser geht als offensichtlich vor ein paar Jahren! Deine Anregung habe ich indirekt schon umgesetzt, indem ich vorletztes Jahr diverse Wildpflanzen von brachliegenden, auf die Bebauung wartenden Grundstücken in der näheren Umgebung entnommen und erfolgreich hierher umgesiedelt habe (solche Brachen sind tatsächlich erstaunliche Insektenparadiese!). Das hat gut funktioniert - und ich musste nicht solange warten :-).

Man sollte aber nie vergessen: Solche Maßnahmen im eigenen Garten werden die Welt nicht retten, da müssen dringend deutlich größere Räder gedreht werden. Freude macht es trotzdem ...

Liebe Grüße

Ingo 

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Makronist

Hallo,

mittlerweile gibt es ca. 20 neue Pflanzen in unserem Garten - Jans Tipps und weitere Anregungen wurden berücksichtigt. Die Pflänzchen müssen jetzt natürlich erstmal groß werden. Ich bin gespannt, ob sich durch das Angebot die Biodiversität auf dem Grundstück erhöht.

Die beiden neu angelegten Sandbeete haben mich bis vor ein paar Wochen zweifeln lassen. Soviel Arbeit für nix? Großer Irrtum! Mittlerweile geht es richtig ab, das Angebot wird gut gebucht. Ameisenlöwen, Sandlaufkäfer und Weiden- Sandbienen waren noch nicht da :-), aber es werden fleissig Wildbienennester gegraben. Dazu habe ich eine Frage: Gestern Abend konnte ich beobachten, dass zahlreiche Ameisen immer auf´s Neue in einem der Nester verschwanden. Sie schleppten etwas dort heraus. Was es war, ließ sich nicht so genau feststellen, aber mein Verdacht ist, dass sie die dort abgelegten Eier stehlen (oder den Pollen?). Ich habe versucht, das zu fotografieren, aber es war schon sehr dunkel und ich habe eine Taschenlampe zur Beleuchtung genutzt. Entsprechend schlecht ist das Bild.

Auch spannend: Ich habe in einem an der Wand aufgehängten Kästchen ein Lehm- Sandgemisch eingebracht. Die Mischung war ungünstig, das Zeug wurde steinhart. Viele Bienen nutzten das Material zum Verschließen ihrer Röhrchen in den ebenfalls an der Wand aufgehängten Nisthilfen. Sie knabbern es dazu ab und nehmen es mit. Aber eigentlich war der Plan, dass sie Löcher in das Gemisch bohren, um dort zu brüten.

Jetzt hat es doch ein Wesen geschafft, sich dort hineinzubohren - und das auf kuriose Weise (s. Bild 2). Schon mal gesehen?

Liebe Grüße

Ingo

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MOD

Wow, Ingo!

Bei dir ist ja ordentlich was los. Hut ab, was du alles schon erreicht hast! Auf deinem Bild mit dem Bau das könnte vielleicht eine Lehmwespe (Odynerus spinipes) sein. Die baut glaube ich solche Lehmwurstgänge. Das wäre doch super. Kannst es ja mal nachschauen. ;-)

Schönen Abend noch.

Liebe Grüße

Gabi

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ADMIN

Hallo Ingo,

ja, Gabi liegt richtig, das ist Odynerus spinipes, ein hammerheißes Wespengerät. Auf deutsch heißt sie Lehmwespe, und sie baut Kamine am Nesteingang. Sie löst Lehm im Inneren der Röhre, formt diesen zu kleinen Klümpchen und baut damit außen den Kamin am Nesteingang (der dort so lange hält, bis er abregnet). Ist das Nest fertig, jagt sie Rüsselkäferlarven, betäubt sie und trägt sie fliegend unter ihrem Körper ins Nest. Dabei handelt es sich meist um kräftig-grüne Käferlarven, sieht voll gut aus :-). Ich hänge mal ein Foto vom Einflug ins Nest an.

Du siehst, eine geile Story. Kannst Du alles fotografieren. Ist ´ne mega interessante Sache.

Liebe Grüße 

Roland

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Makronist

Hallo ihr,

das Rätsel ist also gelöst, wie schön. Den Bauvorgang, den Roland beschrieben hat, konnte ich auch beobachten (s. Bild 1). Ich muss croppen, weil in der Umgebung alles bepflanzt ist und ich nicht dichter rankomme, ohne etwas kaputt zu trampeln. Der Bau fand vor ein paar Tagen statt, zwischenzeitlich ist der Kamin noch länger geworden. Wahrscheinlich hat sie das Nest mittlerweile mit Rüsselkäferlarven befüllt, aber vielleicht habe ich ja auch Glück und kann das Spektakel noch beobachten.

In der Nähe treibt sich übrigens der parasitäre (?) Trauerschweber (Hemipenthes morio) (glaube ich) herum. Der brummt ordentlich, wenn er einem am Ohr vorbeifliegt...

Liebe Grüße

Ingo

 

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MOD

 Ein Buchtipp für Bienenfreunde

Hallo zusammen,

wer noch nach einem schönen, kleinen Buch für bienenfreundliche Pflanzen sucht wird hier fündig:

Bienenfreundlich Gärtnern-Pflanzideen für alle Standorte von Katrin Lugerbauer vom blv Verlag

Hierin werden ganz viele Pflanzbeispiele und Pflanzkombis genannt, sogar für verschiedene, auch schwierige Standorte.(sonnig, halbschattig,trockene Freiflächen usw.) In einer Tabelle findet man zum Schluß alle Pflanzen mit ihren Merkmalen bishin zur Blütezeit. Das ist prima auch für die Einkaufsliste. ;-)  Kann ich sehr empfehlen. Es kostet im Buchhandel 15,-- Eur.

Liebe Grüße

Gabi

 

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Makronist

Hallo Gabi,

das Buch habe ich mir beschafft. Ist nicht schlecht, aber meine Bibeln sind gerade Reinhard Witts "Natur für jeden Garten" und - auch von ihm - "Wildpflanzen für jeden Garten - 1000 heimische Blumen, Stauden und Sträucher" (gibt es nur noch gebraucht). Von der Wildstaudengärtnerei Strickler gibt es auch noch "Schön wild", das ist auch sehr gut (sage ich als Nicht-Biologe und Laie, damit das richtig eingeordnet wird).

Im ersten und dritten der o.g. genannten Bücher gibt es Bepflanzungsvorschläge. Einen setze ich gerade um - vielleicht, weil es zu dieser Staudenkombination heißt, sie wirke magnetisch auf Tiere aller Art ;-)?

Jetzt habe ich aber ein Umsetzungsproblem. Es werden zwei kleine Gehölze und zahlreiche Stauden gepflanzt, dann folgen noch 300 Zwiebel und in den Zwischenräumen eine Saat mit Einjährigen. Die Fläche soll mit mineralischem Substrat gemulcht werden, das mache ich gerade. Die Einsaat kann aber erst ab März nächsten Jahres erfolgen. Und dann - und das verunsichert mich - soll oben mit Kies gemulcht werden.

Mir ist nicht klar, ob der Kies nur um die Gehölze und Stauden verteilt werden soll - oder auf der ganzen Fläche. Das steht nirgends. Wenn ich aber auf der Fläche Kies verteile, kann ich doch später keine Einjährigen mehr säen, oder? Dazu muss ich - damit ich nicht ganz so blöd dastehe- erläutern: Hier im Nordwesten gibt es nur Torf, Klei (Marsch), Sand (Geest) und gefühlt vor allem "Matsch". Steine kann man hier lange suchen. Deshalb fehlen mir auch bei dieser Art der Beetgestalltung vollkommen die Erfahrungswerte.   

Vielleicht kannst du oder irgendjemand hier mir weiterhelfen, das wäre toll!

Liebe Grüße

Ingo

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MOD

Moin, Ingo!

Was hältst Du davon , wenn du nur um die Stauden und Sträucher Kies ausbringst und die Saatflächen noch freiläßt. So würde ich es jedenfalls machen. Hier in der Nähe liegt Bad Sooden-Allendorf und dort wurden auch Naturbeete angelegt, die mit Steinen zwischen den Stauden (!) aufgefüllt wurden. Naja, das sieht natürlich erst einmal ziemlich karg aus. Den Stauden gefällt es offenbar, den Kurgästen weniger.:-) Zwischen dem Kies kannst du nach meiner Meinung schlecht einjährige Blumensamen streuen, es sei denn es sind welche, die wirklich so einen kargen Standort lieben. Dann keimen sie sicher in jeder Mauerritze. Dann geht das. Vielleicht weiß hier Rolands  angetraute "Gartenelfe"  Karin Rat. ;-)

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

die Antwort lautet - wenn ich richtig recherchiert habe: Flächig mit "Kies" mulchen, aber der Kies sollte durchaus einen hohen "Nullanteil" in der Schicht haben, also Körner von  0 bis16 mm oder 0 bis 32 mm. Das hört sich für mich praktikabel an (auch für die spätere Aussaat - und die Optik). 

Eigentlich wollte ich die aber vor allem noch einen Link schicken (ich glaube, Flora mag auch Fauna, oder? :-) ), und zwar zu einem Vortrag von Ulrike Aufderheide, die das Buch "Tiere pflanzen"  geschrieben hat. Den fand ich anregend und kompetent.

Liebe Grüße

Ingo

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MOD

Hallo Ingo,

danke für den Link. Hab es mir angeschaut.Die Zusammenhänge werden hier sehr schön erklärt. Dort konntest Du auch erkennen, wie so eine Mulchschicht aussieht. Mit Deiner Recherche liegst du richtig. Und ja, Flora mag auch Fauna, mehr als vieles Andere. :-)

Hab einen schönen Tag.

Liebe Grüße, auch an Birgit.

Gabi

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Makronist

Hallo Catfriend,

danke für den Hinweis. Bei Naturgarten e.V. hatte ich natürlich auch schon geguckt, aber die meisten Ansprechpartner sitzen (bisher) leider in Süddeutschland. Eine Gruppe gibt es in der Wesermarsch. Aber wenn man die Leute nicht kennt, dann ist man erstmal etwas gebremst. Da hilft es sehr, wenn du einen Ansprechpartner benennen kannst, den du kennst. Danke, da rufe ich mal an :-)

Grüße aus OL!

Ingo

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