Kleine Wanze

Meine Theorie zu diesem Wänzlein: In einem früheren Leben (Nymphenstadium L1-L5) hatte sie einen Unfall, bei dem sie das 4. rechte Fühlerglied verlor. Ein neues Fühlerglied war nicht mehr drin, aber die Natur hatte ein Erbarmen, und ließ zum Ausgleich das 3. Fühlerglied deutlich länger werden. Das könnte ein Vorteil der hemimetabolen Entwicklung sein. Wie gesagt, nur eine Theorie...

Kommentarbereich

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Makronist

Hallo Uli,

ich freue mich immer, wenn es ein neues Bild von dir gibt! Gern sehe ich mir das auch dann in der weiteren Vergrößerung an und genieße diese Einblicke.

Interessante Theorie, dass die Natur hier einen Ausgleich geschaffen hat. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass es so ablief ;-). Nature knows best!

Für meinen Geschmack könnte hier Schärfe und/oder der Kontrast minimal zurückgenommen werden. Bei diesem schönen Bokeh fällt mir hier die Brillanz fast zu sehr auf. Ich bin mir jedoch unsicher, ob das wirklich ins Gewicht fällt. Mir kam es einfach in den Sinn.

Schöne Grüße

Rob

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Makronist

Servus Rob, ja, dieses Bild wirkt wirklich hart. Dies hat verschiedene Gründe: Erstens ist das Motiv selbst sehr kontrastreich (z.T. tiefschwarz) und trotz diffuser Beleuchtung ergeben sich Spitzlichter. Zweitens ist das verwendete Objektiv sehr hochauflösend und somit "scharf". Drittens verstärken sich die Kontraste beim Stacken tendenziell zusätzlich, und wenn man dann das Ganze in einen eher weichen HG einbettet, wird das Bild unstimmig. Ich werde mal versuchen, den Kontrastregler bzw. den Struktur/Klarheit-Regler in LR zurückzunehmen (beide stehen auf Null, aber es gibt ja auch negative Werte...), vielleicht lässt sich ja noch was retten. Roland schreibt ja immer, man solle VOR dem Stacken den Kontrast eher reduzieren. Ich verwende bei Helicon den Raw-in-dng-out Modus, und bin bisher ganz zufrieden damit, da braucht man sich vor dem Stacken nicht so sehr im Detail um die "Entwicklung" kümmern, was das Leben schon vereinfacht.

Vielen Dank für den Hinweis und

schöne Grüße, Uli

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Makronist

Hallo Uli,

danke für die Erläuterungen! Ich verstehe jetzt besser, wie es zu dieser Anmutung kommt. Auch ohne Stackingkenntnisse zu haben, kenne ich natürlich das Problem mit schwarzen Tieren, die stark glänzen. Ich vermute, dass das wohl immer eine fotografische Herausforderung bleibt. Ich dachte mir aber schon, dass du nicht zusätzlich nachgeschärft hast. Vielleicht hilft es, die Regler etwas runterzunehmen und vielleicht den Schwarzwert leicht zu heben.

Der tiefe Einblick in die Details der Wanze ist aber (so wie so) klasse :-)

Schöne Grüße

Rob

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Makronist

Hallo Uli,

ich sehe hier wieder ein wunderschönes Bild von Dir. 

Das Motiv macht auf mich einen sehr plastischen Eindruck. Ich habe das Gefühl, dass die kleine Wanze aus etwas heraus gekrabbelt kommt. Die roten Augen und das soeben erwähnte herauskrabbeln lassen das Tier etwas bedrohlich aussehen. Man ist Quasi geneigt mit dem Stuhl etwas vom Bildschirm wegzurücken. ;-)

Bloß gut das es nur ein Bild ist. *lach*

Der Hintergrund ist ebenfalls wunderschön. Er hat schon einen Vintage-Charakter.

Ich Frage mich gerade was es mit dem Bild machen würde, wenn man den oberen Bereich und die linke obere Ecke etwas heller gestalten würde. Quasi wie die untere Kante des Bildes.

Vielen Dank fürs zeigen dieses wundervollen Bildes. :-)

Liebe Grüße

Dirk

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Makronist

Hallo Dirk, schön dass dir meine Bilder gefallen. Zu den Hintergründen: Dies sind (in den meisten Fällen) eingemischte Strukturen von Vintage-Bildern (mit dem Ilex 88 /1.4 Oscillo-Objektiv aufgenommen). Diese Bilder nehme ich in der Regel am selben Ort (Habitat) auf, wo ich den Hauptdarsteller gefunden habe (hier: im eigenen Garten :-).

Eine Diskussion zu HGs bei Mikro-Studio-Aufnahmen hatte ich vor längerem  mit  Alexander, das kannst du nachlesen, wenn es dich interessiert. Die Alternative: rein schwarzer oder rein weißer HG, wie es viele "Mikronisten" machen. Das hat aber in meinen Augen oft eine harte Wirkung, und wird dem Motiv nicht gerecht - aber das ist Geschmacksache. Natürlich kann man auch alles übertreiben, ich bin mir oft selbst nicht sicher, ob ich nicht "zu dick auftrage". Aber was solls, Hauptsache es macht Spaß. Deinen Vorschlag mit der linken oberen Kante könnte man sicher umsetzen, es würde zur Entschärfung des  "harten" Charakters dieses Bildes etwas beitragen (vgl. auch die Diskussion mit Rob, oben). 

Vielen Dank für deine Kommentare und

schöne Grüße

Uli

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MOD

Hallo Uli,

Dirks Vorschlag finde ich gut. Durch den dunklen Bereich oben wirkt alles ein wenig gedrückt und bedrohlich. Robs Einwand kann ich nachvollziehen, auch die Empfindung von Dirk beim Anschauen. Das ging mir genauso. :-) Und eine Wanze mit Fehlausbildung des Fühlers zu finden passiert  nicht  ganz so  häufig. Cool!

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Rob, Dirk & Gabi, danke für eure Anregungen,

hier mal eine "Weichgespülte" Version des Bildes, um zu sehen, was alles geht (es gibt ja auch Weichwanzen *grins*).

Was habe ich alles gemacht in LR:

Motiv: Struktur -30, Klarheit :-30, Tiefen aufgehellt (+40), Schwarzpunkt +9 -> Harte Kontraste entschärft.

HG: Etwas entsättigt und mit einem Gauß-Filter die Strukturen entschärft. Die dunklen Bereiche oben (links) aufgehellt - damit ist der von Dirk angesprochene Tunneleffekt weg.

Insgesamt: Nur minimale Vignette & leichte Körnung (7, Größe 29). Das machts nochmal sanfter.

Kurzum: Wieder übertrieben, diesmal in die andere Richtung, aber man sieht, welche Spannweite prinzipiell möglich ist. Die "Wahrheit" liegt vermutlich irgendwo in der Mitte, aber sie zu finden ist unmöglich...

Danke für eure Beiträge, nur so kommt man weiter,

schöne Grüße

Uli

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Makronist

Hallo Uli,

da hast du ja nochmal richtig rumgewerkelt und deutliche Veränderungen vorgenommen. Danke für die genaue Beschreibung! Trotz der groben Eingriffe hast du das Ergebnis, aus meiner Sicht, auch noch "im Griff". Ich bekomme so eine Änderung nicht mehr hin und bei meinen durchschnittlichen ISO-Werten wäre das auch schwer.

Ich sehe es auch direkt so, dass es jetzt zu sehr in die andere Richtung geht. Wie eigentlich immer und überall im Leben liegt die Wahrheit dazwischen ;-). Wir können sie niemals fest greifen aber auch nicht loswerden.

Macht Spass, sich über Nuancen auszutauschen und die Wahrnehmungen zu beschreiben. Am Schluss könnte man die Debatte eigentlich erst führen, wenn man dem Bild einen Ort zuweist. Beispielsweise würde bei einem Druck an der Wand die Entscheidung auch mit dem Licht im Raum, den Abständen und sonstigen optischen Reizen zusammenhängen. Weil die Geschmäcker aber sehr verschieden sind, muss das alles auch nicht zu kompliziert sein. Als Fotograf(in) versucht man jedoch auch genauer herauszufinden, was man sieht und wie man das genau tut. Bei so gut wie jedem deiner Bilder kann ich "in die Natur" schauen. Es fühlt sich echt an, auch wenn ich weiss, wie solche Bilder entstehen (müssen). Die technischen Fähigkeiten, die du an den Tag legst, können wohl wenige im Forum ausreichend Wert schätzen ;-)

Schöne Grüße

Rob

 

Profile picture for user Flora1958

MOD

Hallo Uli,

danke für`s Zeigen Deiner nachbearbeiteten Version. Ich stimme Dir zu. Die " Wahrheit" liegt wohl in der Mitte. Danke auch für das Mitteilen der Arbeitsschritte. Das ist für nicht so versierte Bildbearbeiter wie mich immer eine große Chance etwas zu lernen. ;-)

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Uli,

also ich finde das Originalbild klasse, genau so wie es ist. Das ist schon eine Kampfmaschine, wie sie so ihr Bein vorsteckt. Diese Oberschenkel und dann noch der Dorn! Und dieser lange Rüssel - autsch. Das Fühlersegment hat sie bestimmt bei einem früheren Kampf eingebüßt. Der Hintergund passt wunderbar dazu.

Liebe Grüße

Inga

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Makronist

Hallo Inga, vielen Dank für deine Einschätzung. Die Geschmäcker sind halt verschieden, und offensichtlich liegen unsere beiden nahe beieinander :-) Man muss aber auch bedenken, dass nicht jeder Monitor gleich kalibriert ist, und insbesondere macht nicht jeder so starke Kontraste wie hier mit. Die dunklen Bereiche im HG haben bei meinem Monitor alle noch Zeichnung...

Schöne Grüße

Uli

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