Neuen Kommentar hinzufügen

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Volker,

ich habe mir dieses Foto von Dir bereits mehrmals und für jeweils längere Zeit angeschaut. Es wurde bereits Einiges dazu geschrieben. Hier nun ein paar weitere Gedanken zu diesem interessanten Foto.

Solche Reduktionen sind sehr interessant; mit ihnen können viele "Inhalte" transportiert werden, und gleichzeitig regen sie die Phantasie des Bildbetrachters enorm an.

Folgende Aspekte möchte ich noch tiefgehender ansprechen, die insbesondere die Bildbearbeitung betreffen:

Bildbearbeitung:

Hauptmotiv ist das aufrecht stehende Blatt. Sein besonderer Reiz – und damit Blickfang – liegt im sonnendurchfluteten Teil. Dorthin muss somit:

  • die möglichst hohe Schärfe
  • die möglichst hohen Kontraste
  • die perfekte Belichtung.

Die Belichtung passt. Aber hinsichtlich Schärfe und Kontraste kann in dieser Situation das Olympus 1.2/55mm deutlich mehr leisten – vorausgesetzt, das eingesetzte Objektiv ist frei von Fehlern und verfügt über fotooptische Bestwerte (Referenzklasse). Das Blatt (Hauptmotiv!) würde deutlich an Wirkung und damit an Anziehung für den Bildbetrachter gewinnen, wenn sowohl Schärfe als auch Kontraste etwas höher währen. Hierbei zählen bereits Nuancen!

Nun hast Du aber die Möglichkeit, im zweiten Schritt noch etwas rauszuholen – also bei der Bildnachbearbeitung. Versuche vorsichtig, sowohl die Kontraste als auch die Schärfe etwas hochzuziehen – die Schärfe möglichst nur partiell auf dem Blatt, die Kontraste über das gesamte Bild (insbesondere die Mikrokontraste und die mittleren Kontraste, wenn Du das selektieren kannst). Denn auch das Bokeh kann etwas mehr Kontraste vertragen.

Ausgewogenheit im Bild

Den zweiten Punkt, den ich ansprechen möchte, nenne ich mal "Ausgewogenheit". Was meine ich damit?

Der untere rechte Bildbereich ist sehr dunkel – so dunkel, dass kaum Strukturen erkennbar sind. Es handelt sich fast um ein – ich übertreibe! – Schwarzes Loch im Bild. Hier liegt also eine stärkere Unausgewogenheit hinsichtlich des Lichts im Bild vor. Beim Betrachten lande ich irgendwie immer wieder in diesem schwarzen Bereich und komme nur schwer wieder dort heraus :-).

Versuche, so etwas bereits bei der Erstellung des Fotos zu erkennen. Wenn es dort tatsächlich aufgrund von Schatten (zu) dunkel ist, lässt sich das zwar oft erste einmal nicht ändern, aber beispielsweise durch das Dort-Hinziehen von helleren Blättern erhält man schnell ein paar hellere Strukturen in diesen Unschärfen, sodass dieser "Schwarze-Loch-Effekt" abgemildert wird; auch hier zählen oft Nuancen.

Die zweite Möglichkeit liegt natürlich in der nachträglichen Aufhellung. Diese wird aber nur sehr unbefriedigende Verbesserung bringen, weil dadurch eigentlich nur alles etwas hellgrauer wird – ohne weitere Differenzierungen.

Nun habe ich viel geschrieben, was den Anschein erwecken könnte, es würde an diesem Bild viel nicht passen. Dem ist nicht so. Es ist, wie oben schon gesagt, ein sehr attraktives Bild, als Ergebnis einer tollen Bildidee!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich angezeigt. Deine Emailadresse ist nötig, um Dich über neue Antworten zu informieren.