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Makronist

Hallo Gabi, nein, bei der holometabolen Metamorphose wird die Larve und ihre Organe quasi komplett "eingeschmolzen" (durch eigene Verdauungssäfte, die Larve stirbt also), und es entsteht ein komplett neues Tier. Die Punktaugen der Larve haben also nichts mehr mit dem Komplexaugen des Imagos zu tun. Das wollte ich oben erklären, da ja offensichtlich die Komplexaugen etwas ganz anderes sind als diese rudimentären Punktaugen. Gesagtes gilt praktisch für alle Organe (offensichtlich z.B. für die Flügel). Nur wenige Prozent der ursprünglichen Zellen (die meist in der Larve keinerlei Funktion aufweisen), bilden die Anlagen für die neuen Organe. Schon verrückt, oder?

Dies ist anders bei sog. hemi-metabolen Insekten, bei denen die Larven (besser: Nymphen) durch mehrmalige Häutung dem Imago immer ähnlicher werden (z.B. bei Heuschrecken).

Zu den Punktaugen: Hier gibt es alles zwischen 1 (Cyclops) und ca. 10-20 (z.B. Asseln). Evolutionstechnisch stellen sie die Ur-Form von Augen dar, die sich dann zu Komplexaugen weiterentwickelt haben. Bei den Spinnen übrigens, haben sich die Komplexaugen im Laufe der Evolution wieder zu Einzelaugen zurückentwickelt. Es gibt wohl nichts, was die Natur nicht schon mal ausprobiert hat. Von meiner Biologin habe ich ein interessantes Buch zum Thema geschenkt bekommen: "Georg Glaeser und Hannes Paulus, die Evolution des Auges - ein Fotoshooting". (Glaeser ist Mathematiker und Fotograf, Paulus ist Biologe - eine interessante Mischung!)

Schöne Grüße

Uli

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