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Makronist

Hallo Roland,

ich sehe den Beitrag erst jetzt und bin sehr berührt. Danke für die detailreichen Informationen über die Systeme, Zusammenhänge und Beschreibung des "Hilferufs" des Ökosystems. Vielleicht rufen viele Pflanzen und Tiere tatsächlich laut nach Hilfe und uns marschierende Affen deutlich dazu auf, uns zu ändern. Ich schätze, dass dies jedoch nur zusammen, friedlich und gerecht gehen wird, denn sonst sind wir Menschen oft nicht bereit dazu, uns als Teil des Ganzen zu sehen. Dennoch beginnt es beim Einzelnen und jede Handlung ist auch relevant und kann andere Menschen inspirieren. Eigentlich ist es ja offenkundig, dass intakte Ökosystem auf allen möglichen Ebenen vorteilhaft für alle Menschen zugleich und zusammen sind. Rauskaufen kann sich hier keiner ;-)

Ich komme gerade aus den Lechauen. Dieser Auwald mit Heidelandschaften am Lech ist in meinen Augen schon ein Ort, wo die Natur, wenigstens noch Möglichkeiten hat, Änderungen etwas auszugleichen und zu kompensieren. Trotzdem stand ich heute verwundert vor einem Schlehdorn mit Früchten und Blüten. Ich war so verdutzt, dass ich kein Foto davon machen konnte. Bei uns war es nicht so schlimm trocken und der Fluss hatte fast den ganzen Sommer grob ausreichend Wasser. Die Schlehe wird den Winter überleben, die Notblüte war eher schwach, aber auch so hat die Pflanze bereits ihre Botschaft abgesetzt. Ich habe sie gehört, komme nach Hause und durch deinen Beitrag wir es mir viel klarer, was sie genau sagen wollte. Dank dir!

Direkt neben der Schlehe habe ich jedoch an einer Lechminze eine Gebänderte Heidelibelle gesehen und mich hat heute diese (erneute) Begegnung trotz allem gefreut. Die Libelle ist selten und ich vermute, dass sie sich in diesem Habitat halten kann, vielleicht sogar von hier aus wieder andere Plätze erkunden und besiedeln wird. Wer weis? Die Zukunft ist noch nicht geschrieben und trotz der wirklich extremen Eingriffe der Menschen, will das Leben immer noch das Leben erhalten in der Natur. Wir fallen schon ziemlich aus dem Muster (warum eigentlich?) und bekommen wohl noch deutlichere Zeichen von Mutter Natur zu sehen, zu riechen, zu schmecken, zu fühlen und zu hören. Ich finde, dass sich der Donner anders anhört als früher. Die Erde hat Bauchschmerzen.

Bei den Extremwetterlagen, die zunehmen, denke ich oft an die tapferen Tier und Pflanzen da draußen. Wir sitzen mit Dach über dem Kopf auf gepolsterten Sitzen und denken wohl selten daran, wie es sich in der Natur lebt. Klar, die menschlichen Errungenschaften geben uns wohl ein Gefühl, die Dinge durch Technik irgendwie im Griff zu haben. Die Dinge haben wir manchmal im Griff aber Ökosysteme sind halt keine Dinge, sondern Dauerprozesse mit Intelligenz im Feld. Manche meinen, wir können uns auf einen anderen Planeten retten. Vielleicht ist das sogar in begrenzen Umfang so, aber ohne Bienen und Blumen hätte ich jedenfalls keine Lust ;-) Wir bleiben trotzdem heiter, denn wir sind noch da und haben keine andere Möglichkeit, als von hier aus los zu laufen. Dein Aufruf, die Botschaften der Natur öffentlich zu teilen ist sehr angebracht!

Danke & herzliche Grüße

Rob

PS: Ggf. spielt eine Vor-Schwächung durch die Miniermotten eine kleine Rolle, da es auch bedingt durch den Klimawandel zu (noch) mehr Generationen im Jahr kommen kann. Trotzdem ist wohl die extreme Hitze, Trockenheit und die ruckartigen Wetterwechsel ausschlaggebend für die Disharmonie, die deine Bilder eindrucksvoll zeigen.

 

 

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