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ADMIN

Hallo Sigi,

zu Deinen Fragen:

Aufbewahrung von Objektiven vor dem Hintergrund der Verpilzung

Die Sache ist recht einfach und eindeutig. Wo fühlt sich Pilz wohl? Dort, wo es warm und feucht ist. Wenn man ihn unter diesen Bedingungen eine Zeit lang in Ruhe lässt, gedeiht er prächtig und wächst zu einer mächtigen Kultur heran. Das bedeutet im Umkehrschluss:

Objektive luftig, trocken und nicht zu warm lagern!

Verpilzungs-Beschleuniger sind beispielsweise Kellerräume, (feuchte) Dachböden, Objektivköcher (hier insbesondere die wertigen und stylischen aus Leder, in denen gerade die geliebten Objektiv-Oldies liebend gerne ruhen).

Und wegen der Ansteckungsgefahr verpilzter Objektive gilt natürlich:

Verpilzte Objektive getrennt von unverpilzten lagern!

Der Pilz liebt es, neue Lebensräume angeboten zu bekommen, in die hinein er sich gemäß seines natürlichen Ausbreitungsdrangs ungehindert vermehren kann :-).

Zeigt sich Objektiv-Pilz auf Fotos?

Diese Frage kann nicht generell beantwortet werden. Hier spielen eine Menge Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel:

  • Stärke des Pilzbefalls: Handelt es sich um starken Pilzbefall, zeigt sich dieser natürlich eher und deutlicher als schwacher.
     
  • Lichteinfall: Je nach Richtung und Intensität des einfallenden Lichts wird dieses am Glaspilz mehr oder weniger stark gebrochen. Dieses Brechen führt zu Streulicht und kann bei speziellen Lichtverhältnissen auch bereits bei sehr geringem Befall sichtbar die Abbildungscharakteristik eines Objektivs verändern.
     
  • Eingestellte Blende: Je nach eingestellter Blende zeigt sich der Pilzbefall unterschiedlich. Bei Offenblende kann es beispielsweise zu starken Lichtbrechungen kommen, bei geschlossener Blende zeigen sich eher fleckige Erscheinungen im Bild. Beides kann sehr stark variieren.
     
  • Die Summe aller Mängel: Häufig leiden alte Objektive unter mehreren Mängeln. Treffen Pilz, Nebel und Kratzer zusammen, gibt´s einen wunderbaren Eintopf-Effekt, dessen Ursprünge nachträglich kaum noch korrekt zugeordnet werden können.

An dem von Dir eingestellten Bild ist eine seriöse Analyse bezüglich des Zustands des Objektivs nicht möglich. Erstens ist es total gelb (sieht ein bisschen so aus wie durch eine Hühnersuppe fotografiert :-)). Sind die Linsen gelb? Haben sie einen (vielleicht auch nur leichten) gelben Belag? Oder resultiert der Gelbstich aus der Weißabgleich-Einstellung der Kamera?

Zum weiteren befinden sich im Bild viel zu viele unruhige Stellen, die eine Analyse unmöglich machen.

Dann muss bekannt sein, mit welcher Blendeneinstellung das Foto gemach wurde.

Dies sind nur einige Aspekte, die eine Analyse am Bild nicht zulassen. Es gibt zahlreiche weitere. Du brauchst also keine Antworten auf diese Fragen zu formulieren.

Nein, anhand eines Fotos sollte man keine Pilzanalyse vornehmen. Es kann sein, dass die Bedingungen während der Erstellung des Fotos so waren, dass sich der Pilzbefall der Linsen auf dem Bild zeigt. Die Bedingungen können aber auch so gewesen sein, dass auf dem Foto nichts zu sehen ist, obwohl das Objektiv verpilzt ist. In diesem Fall wäre es fatal, auf den Eindruck, der aus der Fotobetrachtung heraus resultiert, zu vertrauen.

Also, es bleibt dabei: Entweder beim Kauf sehr achtsam sein – oder sich Rat bei Kundigen holen...

Lieber Gruß,

Roland

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