Blausternwiese

Bei den Teichbewohnern war heute die Hölle los. Kinder, die Kröten grabschen, Hunde, die ins Wasser springen und Telefongespräche, die man lieber nicht mit anhören möchte. Da habe ich mich auf die Wiese verzogen und ins Blaue geschaut.

Olympus 55mm, Hintergrund Offenblende, Blaustern leicht abgeblendet.

Kommentarbereich

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ADMIN

Restnatur-Erlebnis in Corona-Zeiten

Hallo Inga,

das klingt wie der aktuelle Corona-Bericht zum Sonntag! Ich gehe zu solchen "Natur"-Plätzen insbesondere an Wochenenden schon gar nicht mehr hin.

Wir erleben gerade die Totnutzung der Restnatur durch am Rande des Nervenzusammenbruchs befindliche Menschen. Durch Lockdown am Endlos-Halligalli in Ballermännern, Gladiatoren-(Fussball-)Arenen und XXL-Kaufwelten  gehindert, gehen Massen von end-genervten und vollständig naturentfremdeten Menschen jetzt ungehindert auf die letzten Pfützen, Blumenwiesen und Trockenrasen unserer Heimat-Landschaft los. Unausweichliche Folge: Zerstörung im Höchsttempo. Die Alarmglocken in den Naturschutzbehörden läuten bis zum Anschlag. Doch es fehlt an politischem Durchsetzungswillen, wirkungsvoll zu reagieren. Die ohnehin schon schwer von Pestizid-Einträgen geschwächten Naturschutzgebiete bekommen momentan sowas wie einen Fangschuss.

Mein Tip: Fotografiere, was Du erlebst, und schicke es zusammen mit ein paar saftigen Zeilen an die nächste Zeitung. Druckt die es nicht, veröffentliche diese Geschichte im Netz, erweitert um Deine Erfahrung mit der Zeitung.

Diesen Widerstand brauchen wir, um Zeit zu gewinnen, bis sich wirklich etwas ändert. Dieser Widerstand ist momentan die einzige Möglichkeit, die letzten Zerstörungen zu verlangsamen. Denn wir brauchen Zeit, die wir eingentlich nicht mehr haben...

Du siehst, mich spricht Deine Geschichte mehr an als das Foto.

Nein, stimmt nicht, Deine Geschichte hat mich nur schneller angesprochen und das Foto in den Hintergrund gedrängt. Jetzt schaue ich es mir genauer an:
Feines Bild. Wunderbar ist das Licht auf der Hauptmotivblüte und den beiden in der Schärfe befindlichen Grashalmen links neben der Blüte. Klasse ist auch das Bokeh im oberen Bilddrittel, besonders die Abbildung der beiden unscharfen Blüten oben links.

Es wäre eine Option gewesen, die Blüte rechts neben der Hauptmotivblüte freier ins Bild zu setzen. Insbesondere der sie verdeckende, unscharfe Grashalm im Vordergrund stört ein wenig, da diese Blüte ebenfalls in der Schärfe liegt; dadurch lädt sie den Bildbetrachter ein, sie anzuschauen. Dessen Auge bleibt dann aber unweigerlich am Grashalm hängen :-).

Fazit: Ein tolles (Ersatz-)Foto und eine typische Geschichte der aktuellen Zeit aus der Restnatur.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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Makronist

Gruß Dich Roland,

es ist wirklich ein Jammer und große Hoffnung auf Besserung habe ich nicht. Ich habe mir ja auch geschworen v.a. sonntags das Haus nicht mehr zu verlassen. Man kommt gestresster wieder zurück.

Ja,der Grashalm... ich glaube es ist leichter die zweite Blüte wegzuretuschieren ...

Liebe Grüße

Inga

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MOD

Hallo, Roland!

Traurig, aber wahr! Bei uns geht das hier noch so halbwegs, aber mit den Mengen Mountainbikern, die Wege verlassen, sich Hindernisse bauen und querfeldein die Natur durchpflügen gibt es auch Probleme. Vorher haben sich nur wenige Menschen überhaupt in der Natur beschäftigt. Es wird oft aus Unkenntnis zerstört. Ich bin auch schon zum Vermeider geworden. :-(

Liebe Grüße

Gabi

Profile picture for user Dirk
Makronist

Hallo Gabi,

bei diesem Bild hab ich das Gefühl aus der Perspektive einer kleinen Maus zu schauen. Ich stelle mir vor, wie sie flink durch das Gras flitzt. Ihr Weg führt direkt unter der hübschen blauen Blüte hindurch. Das Gras auf der rechten Seite des Bildes sieht wie grüne Flammen aus. Doch die kleine Maus weiß instinktiv das für sie keine Gefahr besteht. Denn die Helligkeit auf der Blüte und den Halmen auf der linken Bildhälfte kommt von der großen runden Scheibe am Himmel. Schade das die rechte Blüte gerade durch einen Grashalm verdeckt wird. Gern hätte sich die Maus auch diese Blüte angeschaut. Doch sie hat es eilig und kann nicht stehen bleiben. Sie möchte schnell in ihren schützenden Bau. Sie hört weiter hinten viele Menschen, welche neuerdings so unachtsam durch die Natur laufen und alles platt treten.

:)

LG

Dirk

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