Ich habe schwarz gesehen

Im Mai habe ich am Wollziest im Garten ein kleines schwarzes Pünktchen gesehen. Beim näheren hinschauen sah ich eine etwa 3-4 mm kleine, schwarze Spinne. Ganz vorsichtig konnte ich einige Bilder machen ehe sie wegsprang.

Es ist eine weibliche Gelbbeinige- (Heliophanus flavipes) oder Kupfrige-Sonnenspringspinne (Heliopanus cupreus). Die Weibchen erkennt man an den leuchtend gelben Tastern. Eine genaue Bestimmung der sehr ähnlichen Arten ist nur durch eine Genitaluntersuchung möglich.

Zu finden sind die Gelbbeinigen etwa März bis August, die Kupfrigen meistens nur von Mai bis Juni, wenn man Glück hat. Sie halten sich am liebsten im Gebüsch und in bodennaher Vegetation auf und werden leicht übersehen.

L.G. Astrid

 

Kommentarbereich

Profile picture for user Flora1958

MOD

Hallo Astrid.

Auf dem Wollziest tummelt sich so einiges Interessantes mit Beinchen. :-) Diese Spinne habe ich jedoch noch nie gesehen. Meist sitzen bei mir eine Menge Wolfsspinnen drauf, die ich immer  gerne beobachte.Ich werde aber mal Ausschau halten nach dieser Art. Wirklich groß ist sie ja nicht. :-) Danke für`s Zeigen.

Liebe Grüße

Gabi

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Astrid,

diese kleinen Spinnen sind putzige Gesellen. Macht immer wieder große Freude, sie zu fotografieren. Und auf den Wollziest-Blättern machen sie sich besonders gut.

Einen Hinweis zur Schärfe: Bild eins und drei sind leicht verwackelt. Da hat die 1/160s Belichtungszeit nicht ausgereicht, um die Bewegung vollständig zu stoppen.
Der ISO-Wert liegt bereits bei 500 bzw. 800; hier ist somit kein Spielraum mehr vorhanden. Wohl aber bei der Wahl der Blende. Bei beiden Fotos sitzt die Spinne schräg zur Kamera hin. Ziel war somit die scharfe Darstellung des Gesichts der Spinne. Bei diesem Maßstab kannst Du ohne weiteres die Blende noch ein wenig öffnen; die dann noch schmalere Schärfentiefe reicht dennoch aus, um den Kopf bzw. das Gesicht dieser kleinen Spinne vollständig zu erfassen. Die Hürde liegt bei der Platzierung des Schärfepunkts. Der muss tatsächlich exakt auf das (kleine) Gesicht gelegt werden. Dann macht der Tiefenschärfen-Unterschied zwischen Blende 7.1 und beispielsweise 4.0 oder 5.6 keinen großen Unterschied mehr. Die daraus resultierende kürzere Belichtungszeit hingegen hätte die Verwacklung vollständig gestoppt.

Ich spreche hier eine Nuance an, die dazu führen würde, diese tollen Bilder von Dir nochmals ein wenig besser hinzubekommen. Und das würde sich auf jeden Fall lohnen, denn: Die Haupthürde – nämlich die kleine Spinne zu finden und sich ihr so stark zu nähern, ohne dass sie flüchtet – hast Du genommen (wie bei vielen anderen Deiner Bilder der Superzwerge – grins). Da lohnt sich nachher jeder noch so kleine Hebel, um Deine ohnehin schon tollen Fotos noch toller werden zu lassen :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"  

Roland

Profile picture for user Ilas
Makronist

Hallo Roland,

danke, für diesen Kommentar mit vielen guten Ratschlägen. 

Mal sehen, was ich davon umsetzen kann.

Eins meiner Probleme ist,  ich freue mich wie Bolle, wenn ich etwas interessantes oder sogar seltenes " erwischt" habe.

Dann bekommt mein Brille oft diesen rosa Durchblick.

Ein anderes ist meine bescheiden "Ausrüstung". Leider habe ich keine so tolle Kamera und das wird sich in naher Zukunft auch leider nicht ändern.

Ich hoffe, dass es in der nächsten Saison etwas besser mit Insekten aussieht als im letzten Jahr. Mehr Gelegenheiten zum "üben" wären nicht schlecht. Hier waren noch immer etliche meiner Makroreviere durch die Flutfolgen beeinträchtigt oder gesperrt.

Ich habe zum Glück einen großen Garten. Da ist viel zu finden. 

L.G. Astrid 

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Astrid,

ja, in (naturnahen) Gärten können extrem viele Makromotive gefunden werden – so viele, dass ich dazu sogar eine MAKROFOTO-Spezial – Natur im Garten herausgegeben habe: 115 Seiten Makro-Motive im Garten :-)!

Das Finden von Makromotiven ist oft die größte Hürde auf dem Weg zu einem tollen Bild. Das scheint Dir sehr gut zu gelingen, Du scheinst ein entsprechend geschultes Auge zu haben. Die Fotoausrüstung spielt hier meist die geringste Rolle. Klar, es müssen einige technische Voraussetzungen gegeben sein, aber dann ist es auch meist schon gut. Ein gutes Bild hängt viel  mehr an anderen Faktoren fest.

Und wenn man sich dann noch "wie Bolle" über gefundene Motive freut, passt wirklich alles :-)! Denn das ist der Motor hinter guten Fotos. Das ist die Emotion, die den Menschen hinter der Kamera antreibt und sein Handeln durchflutet. Das Ergebnis können nur gute Bilder sein!

Liebe Grüße 

Roland

 

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich angezeigt. Deine Emailadresse ist nötig, um Dich über neue Antworten zu informieren.