Schneeglöckchen im Wind

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ADMIN

Hallo sunny54

herzlich willkommen bei Makrotreff! 

Jetzt ist es auch wieder soweit; die ersten Schneeglöckchen blühen wieder.

Bei diesem stimmungsvollen Foto spreche ich folgende Punkte detaillierter an:

Rahmen

Du hast die beiden Blüten in großer Vergrößerung aufgenommen. Etwas überspitzt formuliert: Sie haben kaum Platz im Bild. Die linke Blüte stößt fast an den linken Bildrand an. Dadurch entsteht eine etwas "gedrängte" Wirkung im Bild.

LÖSUNG:
Die Lösung liegt auf der Hand: Mit der Kamera etwas zurückgehen und so das Hauptmotiv nicht so stark vergrößern.

Dies hätte bei diesem Bild hier noch einen weiteren Vorteil. Im Bokeh sind wunderbare Strukturen und und ein ebenso wunderbares Licht. Beides hätte bei einer etwas geringeren Vergrößerung mehr Raum im Bild erhalten. Man hätte dies natürlich bei der Erstellung des Fotos genau prüfen müssen, aber ich vermute, die Bildwirkung wäre durch eine stärkere Betonung dieses tollen Bokehs nochmals gesteigert worden.

Schärfe

Die extrem schmale Schärfe liegt auf den Staubbeuteln der beiden Blüten; Du hast die Kamera hier also sehr passend exakt im rechten Winkel zu den beiden Blüten ausgerichtet.
Allerdings ist der Blick auf die Staubbeutel weitestgehend verdeckt; sie schauen nur an wenigen Stellen zwischen den davor liegenden Blütenblättern hindurch – die vor der Schärfeebene liegen und damit unscharf sind. Sie aber ziehen als recht große Flächen mit langen Kontrastkanten (Blütenblattränder) das Betrachterauge an und binden es. Dadurch wirkt das ganze Fotos auf den ersten Blick unscharf. Um die schärfen Staubbeutel zu erkennen (zu finden), muss der Bildbetrachter schon eine Weile suchen :-).

LÖSUNG:
Bei der Frage, wo man die schmale Schärfeebene der Blende 1.2 hinlegen soll, sollte man ein Motiv analysieren. Wo sind die meisten und deutlichsten Kontrastkanten? Wo sind helle Bildbereiche (hell zieht das Auge an)? Worauf schaut der Bildbetrachter als erstes? Und genau dorthin sollte dann die Schärfe gelegt werden.

Hier im Bild wären das die zur Kamera gewandten Seiten der Blütenblätter gewesen. Und hier zeigt sich die große Schwierigkeit bei diesem Motiv: die sind in der Regel leicht gebogen. Damit sind sie mit der super schmalen Schärfeebene einer Blende 1.2 kaum komplett in die Schärfe zu bekommen – erst recht nicht bei einem so großen Abbildungsmaßstab. Somit sind wir auch hier wieder beim oben bereits angesprochenen Punkt: Eine etwas geringere Vergrößerung käme auch einem Mehr an Schärfe auf den Blütenblättern entgegen.

Perspektive

Du hast eine sehr niedrige Aufnahmeperspektive gewählt und zeigst die beiden schönen Blüten fast ein wenig von unten. Dadurch hat der Bildbetrachter das Gefühl, er würde zwischen den Schneeglöckchen liegen, ja fast schon ein Teil von ihnen sein. Die Folge ist eine enorme Bildwirkung. Das schafft Nähe. Klasse gelöst!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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