Erdstern

Und weils so schön war im Wald, hier noch einen Kragen-Erdstern von der Stelle, die ich jedes Jahr besuche. Und jedes Jahr sehen sie anders aus. Standortoptimiert, weil die Sterne ja doch meist unfotogen rumsitzen. Wenn sie älter sind, haben sie sich bereits vom Mycel gelöst und können für das Fotoshooting bequem versetzt werden. Anschließend habe ich sie wieder auf ihren Platz gebracht, in der Hoffnung, sie sporen fleißig aus und es gibt nächstes Jahr Nachwuchs zu bewundern.

Die Perspektive hat mir hier gefallen. Sie stehen wie die Wächter vor ihrem Märchenwald.

Hier ein Exemplar aus dem letzten Jahr mit modernem Obi. Auch standort-optimiert und solange mit einem Stöckchen gekitzelt, bis er gespuckt hat. Zusammengesetzt aus drei Bilder: Abgeblendet für den Stern und Offenblende für den Hintergrund ohne Sporen und einmal mit Sporen.

Mein erster Erdstern mit meinem ersten Vintage Objektive, dem Meyer Görlitz Domiplan 50mm 2.8, aufgenommen im Jahre 2017. Danach habe ich das Revier jedes Jahr aufgesucht. Standort-optimiert, da sich die Sterne vom Mycel lösen, wenn Sie reif sind und einfach aufgehoben werden können. Ich glaube, hier habe ich schon dem Trick mit den zwei Bildern angewandt. Abgeblendet für den Stern und Offenblende fürs Bokeh. Das Bild ist auf Hochformat beschnitten.

So einen formschönen Stern habe ich nie mehr getroffen.

Erdsterne wachsen erst einmal unterirdisch heran. Sie bestehen aus der Sporenkapsel (Endoperidie) und eine diese umschließende Außenhülle (Exoperidie). Die Außenhülle platzt bei Sporenreife sternförmig auf und biegt sich nach außen. Normalerweise entsteht so das sternförmige Erscheinungsbild des Pilzes. Der meine hier hat sich etwas zu weit gebogen, so dass aus dem Stern bei viel Phantasie ein Turban wird, oder eine fette Eichel *lach*. Für den Sporenauswurf ist, wie ihr euch schon denken könnt, da kleine Loch oben gedacht.