UV Fluoreszenz

Schaufel-Spornzikade (Asiraca clavicornis)

Die Schaufel-Spornzikade ist aufgrund ihrer außergewöhnlich langen breiten Fühler und den abgeflacht verbreiterten vorderen Schenkel unverwechselbar. Beide Eigenschaften habe ich versucht in den Bildern darzustellen.

Da mit meiner neuen "Maschine" das Bracketing jetzt läuft wie das Brezelbacken, tendiere ich dazu, verschiedenste Beleuchtungen und Perspektiven auszuprobieren. Leider ist aber die Nachbearbeitungszeit (pro Einzelstack) die selbe geblieben... :-)

Lipoptena cervi - der etwas andere Edelstein

Bei der Hitze kann man nur in den Keller gehen und basteln. Hier habe ich mal die Standard-Beleuchtung der Gemmologen (Edelsteinkundler, Diamantenhändler etc.) nachgebaut. Es geht auf eine Erfindung von  Robert M. Shipley (1938) zurück, und ist im Prinzip eine Dunkelfeldbeleuchtung im Gegenlicht (vgl. Foto 4). Ist kein Objekt im Beleuchtungsstrahlengang, ist alles absolut schwarz. Ein (Teil-) trasparentes Objekt jedoch wird durchleuchtet und strahlt "von Innen". Bei Edelsteinen kann man so Einschlüsse etc. wunderbar darstellen.

Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) – Fliegendes Nachtsichtgerät

Leuchtkäfermännchen haben ein ausgeprägtes Halsschild, unter dem sich der gesamte Kopf und die riesigen Augen befinden. Die Männchen der in Deutschland vertretenen Leuchtkäferarten sind sich äußerlich sehr ähnlich.  Neben dem deutlich helleren Leuchtorganen hat der hier gezeigte kleine Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) noch einen Gag auf Lager: Sein "Hut" ist oberhalb der Augen durchsichtig, so dass er auch problemlos nach oben schauen kann (vgl. Bild 2). Dabei sind diese Fenster 5 bis10 mal so dick, wie z.B. die Flügel einer Stubenfliege, also echtes Panzerglas!

Waldschabe – Lichtscheue Gesellen

Mit der Familie der Ectobiidae bin ich (vor längerer Zeit) erstmals in Pittsburgh, Pennsylvania gestoßen. Als ich spät abends in meine Absteige zurückkam, und die Nachttisch-Schublade öffnete: Gefühlt 1000 Exemplare in allen Größen (Stadien). Bei Lichteinfall verschwanden sie wie der Blitz in Sekundenbruchteilen. Es war wohl "Periplaneta Americana", die sich längst in warm-feuchten Regionen weltweit zum Haustier entwickelte.

Letzter Farn der Saison

Der Herbst kommt, das merkt man daran, dass die Farne ihre Katapulte aktivieren. Beim Polypodium vulgare leuchten die Sporen hell auf im UV!

Wenn ihr mit dieser Pflanze in Wettbewerb treten wollt, könnt ihr ja mal folgendes ausprobieren: 64 Haselnusskerne in die Hand nehmen, und nur aus dem Handgelenk Weitwurf üben. Ohne Anlauf, versteht sich. Wer dabei mehr als 20m Weite erreicht, hat gegen den Farn gewonnen!

Das letzte UV-Farnbild der Saison, versprochen.

Giftampullen

Die Brennhaare der Brennessel enthalten laut Wikipedia ein Cocktail aus Serotonin, Histamin, Acetylcholin, Ameisensäure und Natriumformiat. Da wundert einen nichts mehr.

An den Spitzen der Brennhaare kann man ein kleines Köpfchen erkennen, das sehr leicht abbrechen kann und eine scharfkantige Öffnung hinterlässt. Wie bei einer Spritzen-Kanüle. Die Flüssigkeit fluoresziert hellblau, der Stängel wie üblich rot (Chlorophyll).

[Eigentlich war ich ja auf der Suche nach Tagpfauenaugen-Raupen...]

Sommerrätsel

Diese Pflanze kennt jeder, obwohl sie erst Mitte des 16.Jhds von den Spaniern aus Amerika importiert wurde. Für mein Mikroskop ist sie allerdings viel zu groß, so dass ich hier nur kleine Ausschnitte zeigen kann.

P.S.: Ein so kräftiges Blau habe ich bisher bei keiner anderen Pflanze in UV-Fluoreszenz gesehen. (Bei Beleuchtung mit weißem Licht sind die "Stiele" dunkel-braun bis schwarz)

März-Fliegen-Augen

Der Geschlechts-Dimorphismus ist bei März-Fliegen (eigentlich ja eine Mücke, Bibio marci) stark ausgeprägt. Die Männchen haben hier viel größere Augen und auch die attraktiveren Wimpern. Dafür haben die Weibchen die größeren Mundwerkzeuge.

Bei Bild 4 habe ich es mir mal wieder nicht verkneifen können, die weiblichen Augen (und auch die Ocelli) mittels etwas UV-Anteil  zum leuchten zu bringen.

ABM 5:1/ 10:1/ 20:1