Makrotipp: Einfrieren von Bewegungen

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Makrotipp: Einfrieren von Bewegungen

Mo., 16/12/2013 - 23:22
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In diesem Makrowissen-Artikel erfährst Du, wie man auf einfache Art und Weise schnelle Bewegungen auf Fotos einfangen kann...

Foto Olaf Wenkebach: Taubenschwänzchen  (Macroglossum stellatarum) Diese Insekten erinnern, durch den schnellen Flügelschlag, an Kolibris.   So viel ich weiß, erreicht der Flügelschlag eine Frequenz von ca. 80 Schlägen pro Sekunde, ist also für das bloße Auge nicht als einzelner   Flügelschlag zu erkennen. Canon 7D Belichtungszeit: 1/125 Blende: 8 Iso: 100

Um schnelle Bewegungen einzufangen lassen sich mit modernen Kameras bereits Verschlusszeiten von 1/8000 s und mehr erreichen. Doch bei diesen extrem kurzen Belichtungszeiten reicht das Umgebungslicht meist nicht aus (Es sei denn man fotografiert in der prallen Sonne) und das Foto ist unterbelichtet. Gerade in der Makrofotografie, die sowieso schon viel Licht benötigt, ein großes Manko!

Abhilfe schafft da ein Blitz der zusätzlich für eine ausreichende Belichtung sorgt. Das funktioniert aber nur, wenn dieser Blitz die kurzen Belichtungszeiten unterstützt, die so genannte Highspeed Synchronisation (HSS). Gute HSS-Blitze sind jedoch recht teuer und es kommt hinzu, dass nicht jede Kamera so kurze Verschlusszeiten erreicht, um Bewegungen ohne unschöne Bewegungsunschärfe einzufrieren!

Foto Rajko Hammernick: Wassertropfen

Foto Rajko Hammernick: Wassertropfen

Die Lösung

Man verwendet einen Blitz im manuellen Modus auf kleiner Leistung bspw. 1/32, 1/64 oder 1/128 das führt dazu, dass die Blitzdauer (Abbrennzeit) so kurz wird (Je nach Leistung nur bis zu 1/20.000 s), dass auch die schnellste Bewegung noch ultrascharf eingefroren wird. Die Belichtungszeit der Kamera stellt man dazu am besten so ein, dass das Umgebungslicht komplett ausblendet wird. Optimalerweise beleuchtet man das Motiv oder die Umgebung (Hintergrund) noch mit einem zweiten Blitz (s. Foto Taubenschwänzchen).

Umgebungslicht unterdrücken: Man macht eine Aufnahme, ohne dass man den Blitz auslöst. Ziel: Das Foto sollte komplett schwarz sein. Ist dies nicht der Fall, hat man noch zuviel Umgebungslicht. Nun kann man entweder die Belichtungszeit weiter verkürzen oder eine kleinere Blende wählen.

Foto: Andrèas Voigt: Tat in Kürbis Gelb

Foto Olaf Wenkebach: Erdbeeren beim Eintauchen in Wasser

Olaf Wenkebach: Bei meinen Bildern (Taubenschwänzchen und Erdbeere) hatte ich die Belichtungszeit der Kamera auf 1/125 gestellt. Bei dieser Belichtungszeit gibt der Verschluss meiner Kamera den Sensor noch komplett frei. Ich hätte die Belichtungszeit auch auf 1 Sekunde und länger stellen können. Wichtig war nur, das das Umgebungslicht keinen Einfluss auf die Belichtung hat. Durch die Leistungsreduzierung des Blitzlichtes auf 1/32 ist die Leuchtdauer des Blitzlichtes ultra kurz, was den Einfriereffekt verursacht.
Bei der Tropfenfotografie wird es ebenso gemacht. Die Aufnahmen entstehen ja im Studio. Dort wird alles eingestellt, die Tropfen werden über Servos ausgelöst. Damit kann genau bestimmt werden, wann die beiden Tropfen aufeinander treffen. Genau dann wird über eine Steuerung die Kamera ausgelöst. Die Belichtungszeit der Kamera wird ebenfalls auf ca. 1/125 eingestellt. Damit kein Umgebungslicht Einfluss auf den Sensor nehmen kann, wird vor der Aufnahme im Studio einfach das Licht ausgeschalten.
So braucht man also nicht die HSS. Einzig das Blitzgerät muß in der Leistung regelbar sein.

Vielen Dank an:

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