Springschwanz (Tamocerus sp.)

Die Springschwänze der Familie Tomoceridae haben tolle Schuppen, die - bei richtiger Beleuchtung- alle physikalisch möglichen Interferenzfarben hervorbringen. Das Tier selbst (Bild 2) ist lebendig, "klebt" aber durch Adhäsion an einem Wassertropfen. Nach Verdunstung desselben konnte er wieder munter davonspringen, hat mir aber dankenswerterweise ein paar seiner Glitzerschuppen zurückgelassen. Der Abstand zwischen zwei Streifen in der Schuppe ist gerade mal 1/1000 mm, hier kommt man an die Grenzen der klassischen Lichtmikroskopie (vgl. Bild 3 im Durchlicht, der Abstand zweier Striche des Maßstabs ist 0,01mm.)

Die genaue Art könnte Valentin evtl. bestimmen, Tamocerus vulgare?? 

Kommentarbereich

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MOD

Grüß Dich Uli,

da zeigst Du uns wieder alle Farben des Regenbogens. Mein Kater mag sich auch nie fotografieren lassen und will immer die Linse abschlecken. Vielleicht versuche ich ihn auch mit einem Wassertropfen zu fixieren *lach*

Servus
Wolfgang

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MOD

Guten Morgen, Uli!

Hab gar nicht gewußt, dass die so schön schillernd sind. Ich frage mich gerade, wie nimmt man wahr, dass der Springschwanz Schuppen da gelassen hat. Ich bekomme den Faden noch nicht  einmal in die Öse der Nähnadel. Unglaublich.  Wieder ganz klasse  Bilder, Uli! 

Eine Frage zum Auge hab ich noch. Auf dem Bild schaut es aus als würde es aus 4 Punktaugen und 2 Nebenaugen bestehen. Ist das richtig oder sehe ich falsch?

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi, danke für deinen Kommentar. Zu deinen Fragen: Die Schuppen dieser Springschwänze gehen sehr leicht ab, das ist (laut Wiki) auch ein Schutz vor Fressfeinden. Nachdem er abgehauen war, war das Glasplättchen, auf dem das Fotoshooting stattfand, voll mit diesen Schuppen (auch der HG bei Bild 2 ist hier Original- die "Bubbles" sind Schuppen in der Unschärfe). Da brauchts keinen Faden mehr in die Öse, man muss nur noch scharf stellen :-)  

Manchmal findet man fast glazige Exemplare dieser Spezies, das ist also "normal". Eines haben die Collembolen mir jedoch voraus: Nach der nächsten Häutung haben sie wieder ein perfektes Schuppenkleid (und sie häuten sich oft mehr als 50 mal in ihrem Leben!).

Zu den Augen: Springschwänze haben - je nach Art - bis zu 8 Ommatiden (der hier offensichtlich 6). Ich denke, dass die alle gleichwertig sind. Ob man nur Aufgrund der geometrischen Position von "Nebenaugen" spricht, weis ich nicht.

Schöne Grüße

Uli

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MOD

Hallo Uli,

ich danke Dir für Deine ausführlich Erklärung zur Entstehung der Schuppenbilder. Man kann sich das als Laie gar nicht immer so vorstellen wie Du im ganz Kleinen  arbeitest. Auch die Aufklärung zum Hintergrund ist super.  Das mit den Augen ist mir nur aufgefallen, weil ich es so noch nicht gesehen hab. Auch hierfür danke.

Liebe Grüße

Gabi

PS. Eine Häutung fänd ich in der Tat  auch nicht  so schlecht, wenn mein "Schuppenkleid " dann wieder perfekt wär. ;-) 

 

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