Zum Greifen nah - Cooke Kinic 25mm f/1,5

Die Tage sind sehr dunkel und die Tiere und Pflanzen spüren das deutlich. Wir haben uns (scheinbar) mehr aus der Natur entfernt aber auch kein Mensch kann sich dieser natürlichen Kraft entziehen. Meine Katzen schauen aus dem Fenster wie wenn die Welt gleich untergehen würde, aber die Dynamik dreht sich ja bald um. In 4 Tagen ist Sonnenwende. Ein wichtigter Tag für die Natur ist zum Greifen nah.

Hier habe ich Hagebutten auf einer verschneiten Schafsheide mit dem kleinen Cooke versucht abzulichten. Es gibt noch einige Bilder aus der Serie, aber bei der knappen Schärfe bin ich mir bei jedem Bild unsicher. Kompromisse machen oder nur auf die beiden Spitzen achten oder die Perspektive beim Fotografieren ändern? Hmm. Ich freue mich, wenn Meinungen (auch jenseits der Schärfelage) geteilt werden :-)

1/800,f/1,5, ISO400, minimaler Zuschnitt

Kommentarbereich

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MOD

Hallo Rob,

also mir gefällt es so wie es ist. Die obere Hagebutte hätte  vielleicht noch etwas mehr Schärfe haben können. Da liegt die Schärfe eher auf dem Ästchen und dem unteren Zipfel. Aber das ist schwierig und nur durch Reindrehen des Obis oder leichter Biegung der Äste möglich. Ich finde das hier aber nicht sehr schlimm. Die Aussage des Bildes ist perfekt. Zwei in ihrer eigenen Welt, einander vertrauensvoll zugewandt. Im sprachlichen Austausch oder einfach nur im Blick? Man weiß es nicht. Ich finde es ist ein sehr schönes Bild für die Weihnachtszeit.Zu zweit ist man halt niemals allein. :-)

Ich wünsche Dir einen schönen vierten Advent, Rob!

Liebe Grüße

Gabi

 

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Makronist

Hallo Gabi,

lieben Dank für deinen Kommentar und deine Sichtweise! Mit dem Cooke bist du ja auch oft unterwegs. Objektiv reindrehen (also ABM verkleinern) wäre wohl ein guter Weg gewesen. Ich hatte den 5mm Ring drauf und den Fokus auf unendlich gestellt. Hier wären wohl Dichtungsgummis mit insgesamt 3-4mm Breite ausreichend gewesen, um etwas mehr Schärfe zu bekommen, ohne die Komposition stark zu verändern. An den Ästen rumspielen wollte ich hier nicht, denn sie sahen einfach so perfekt zugewandt aus, mit dem gleichen Schwung in den Spitzen. Vintage-Makrofotografie ist einfach Millimeterarbeit und erinnert mich aus diesem Grund auch an meine Flugaufnahmen. Gute Bilder sind manchmal zum Greifen nah, aber knapp daneben ist eben auch vorbei. Es bleibt schwierig und manchmal wundere ich mich, wie der Roland in seinen Werken so viele Aspekte unter einen Hut bekommt.

Ich denke, die Hagebutten zeigen uns, dass Trennung (und damit eigentlich auch das Gefühl alleine zu sein) eine Illusion ist. Sie sehen getrennt und verbunden zugleich aus aber was wissen unsere Augen schon, über den Kern der Wirklichkeit ;-)

Ich wünsche dir auch schöne Tage! Genies die Sonnenwende!

Rob

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MOD

Guten Morgen, Rob!

Ich hatte beim Reindrehen nicht so an die Veränderung der Adaption und den Abständen gedacht. Das hatte ich blöd formuliert. Dies ist natürlich eine Möglichkeit. Ich meinte damit das Reindreher des Körpers und der Kamera bei der Aufnahme um so die Schärfenebene zu beeinflussen.:-)

Bezüglich der Trennung gebe ich Dir recht, so gesehen sind wir doch alle aufgehoben, im Besonderen in der Natur. Dort sind unsere Anfänge und das Ende. Der moderne Mensch fühlt sich jedoch abgetrennt, weil er den wahren Bezug verloren hat.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Danke Gabi! Da bin ich auf dem Schlauch gestanden ;-). Logisch, das Frühstücksbrettchen eindrehen meinst du. Hihi. Vermutlich würde ich dann aber die Schärfe unten auf der Frucht verlieren und dann kann der Blick dort nicht mehr landen. Das war in diesem Fall "mein Kompromiss". Es geht auf jeden Falll besser. Danke für deine Anregungen.

Schöne Grüße

Rob

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Erstellt von Gast (nicht überprüft) on Do., 23/12/2021 - 18:39 Permalink

Hallo Rob,

ich finde dein Bild sehr berührend. Wunderbar, dass du diese Situation gesehen hast und hier zeigst!

Liebe Grüße

Apfelkern

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