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ADMIN

Hallo Wolfgang,

ja, in der knappen Blende des Cyclop 1.5/85mm-Objektivs liegt genau der Reiz, den Du schilderst: Gelingt es, bei einer solch niedrigen Perspektive eine Sichtachse auf die frischen Triebe zu bekommen, wird der Blick des Bildbetrachters regelrecht durch die (unscharfen) Bodenstrukturen hin zum Hauptmotiv geführt; er nimmt die Position einer Ameise ein :-). Man muss ein wenig achtgeben auf sehr dunkle und vor allem helle Strukturen in diesen Unschärfen, die zu stark von den Werten ihres unmittelbaren Umfeldes abweichen. Denn die haben leider das Potential, den Betrachterblick vom Hauptmotiv abzulenken.

Die beiden von mir oben angesprochenen hellen Bereiche sind nur ganz leicht heller als ihr Umfeld. Und trotzdem lenken sie in Verbindung mit ihrer länglichen Form bereits ein wenig vom Hauptmotiv ab. Es ist bei diesem Beispiel ein absoluter Grenzfall, tatsächlich nur eine Nuance. Es würde auch bereits reichen, diese beiden "Nebelstreifen" leicht abzudunklen. Aber interessant ist, wie stark sie trotz ihrer geringen Ausprägung ins Auge fallen, wenn dasselbe sie einmal entdeckt hat :-).

Ich finde es phantastisch, wie Du nicht zuletzt durch die niedrige Aufnahmeperspektive den Betrachterblick auf diesen kleinen, unscheinbaren Sprößling lenkst und dabei einem zweiten im Hintergrund mittels eines Sonnenstrahls ebenfalls einen Teil der Bühne überlässt :-). Und die Gräser sowohl im Bokeh der linken Bildhälfte als auch diejenigen der rechten Bildhälfte geben in sehr harmonischer Form den thematischen Rahmen: erstes Wachstum nach der Winterzeit.

Liebe Grüße 

Roland

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