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ADMIN

Hallo Mike 1966,

ein Foto zum schwindelig werden :-).

Das Fotografieren mit modifizierten Vintage-Objektiven (hier in diesem Fall mit gedrehter Vorderlinse) führt neben deutlichen Verstärkungen von Effekten wie "Swirlen" auch zu geringeren Schärfen und reduzierten Kontrasten. Dies ist hier sehr deutlich beim Hauptmotiv zu sehen. Die Blüten zeigen kaum noch feinere Strukturen; über dem Foto liegt ein deutlicher Schleier.

An sich sind die Effekte des eingesetzten Helios 44 M bei Offenblende bereits so groß, dass man erst einmal lernen muss, diese bildfördernd einzusetzen. Wenn man die "Normal-Effekte" beherrscht, wird man auch mit den Verstärkungen infolge der Modifikation besser zurecht kommen.

Bei Motiven mit einem so starken Swirl wie oben auf dem Foto ist es sinnvoll, das Hauptmotiv exakt in die Bildmitte zu platzieren. Dann wirken die starken Kreisverzerrungen drumherum am besten. Das Hauptmotiv ist im Bild also etwas zu weit rechts und vor allem zu weit unten.

Hinzu kommt eine starke Sonneneinstrahlung. Die ist in der Regel auch bei klassischen Makrofotos eher suboptimal; bei der Verwendung von Vintage-Objektiven – insbesondere bei modifizierten – wirkt sich das harte Licht noch nachteiliger aus, weil die alten Gläser (alte Berechnungen und schlechtere oder fehlende Vergütung) hiermit noch weniger gut klar kommen als moderne.

Alles zusammen zeigt das Foto sehr schön die Effektverstärkung infolge der Modifikation des eingesetzten Vintage-Objektivs. Im Übrigen sehe ich hier mehr ein Experimental-Foto und verweise auf meine Ausführungen bei einem kürzlich eingestellten Mohn-Foto – ebenfalls erstellt mit einem modifizierten Vintage-Objektiv. 

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland

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