da du noch nicht mit ihnen vertraut bist, noch ein Tipp:
Tatsächlich hörst du zuerst aus der Entfernung das dezente "uog ...uog ... uog..." der Moorfrösche. Wenn du dich dann dem Ort des Geschehens näherst, verstummen sie schon, bevor du überhaupt nah genug dran bist, um sie zu sehen. Das muss der Trittschall sein. Wenn du da bist, sind sie auch nicht mehr zu sehen. Totenstille, keiner da, kannst wieder abdackeln, wollen die Frösche dir sagen.
Aber als Krönung der Schöpfung lässt du dich natürlich nicht hinter´s Licht führen. Am besten sucht dir jetzt einen ufernahen Platz, machst die Kamera bereit, und legst dich (Makronistenpflicht) auf den Bauch.Du verhältst dich ruhig und wartest ab, denn du weißt: Sie müssen sich jetzt, in diesen wenigen Tagen, paaren.
Es scheint, die Frösche wissen um die Ungeduld des Menschen. Nach 10 Minuten: Nichts. Nach 15 min fängst du an, dich zu fragen, ob dein Tun überhaupt Sinn macht. Manch einer wird dann wieder gehen. Du nicht! Nach ca. 20 Minuten - du guckst mittlerweile in der Landschaft herum und verlierst völlig deine Konzentration- meinst du, im Augenwinkel eine Bewegung registriert zu haben. Und tatsächlich: Plub, plub, plub, einer nach dem anderen kommt wieder hoch (manchmal in Armeslänge vor dir!). Dann dauert es noch ein paar Minuten und plötzlich fängt der erste an: "uog". Dann der zweite "uog ... uog...". Und dann alle im Chor: "uog ...uog ... uog...". Das Balzspiel geht weiter, und jetzt bist du dran: Das Heck hoch auf der Uferkante, der Kopf im Nacken, die Kamera kurz über der Wasseroberfläche und los geht´s! Wow, das Warten hat gelohnt!
Und du fängst an, dir Gedanken zu machen, wie du sie am besten in Szene setzt, versinkst in deiner Meditation, findest das Glück, dass da gesucht hast - und dann???? Wau, wau wau, trappel, trappel, trappel - "komm her Fiffi - sonst läuft er nie weg - der tut aber nichts ... was machen sie denn da? Machen Sie Fotos?"
Zack: Alle Frösche weg. Du überlegst, ob du irgendwas zur Anleinpflicht im Naturschutzgebiet sagst, oder einen der diversen anderen Texte abspulst, die du dir im Laufe der Jahre so zusammengebastelt hast - oder ob du mit zusammengebissenen Zähnen freundlich erklärst, dass du eigentlich gerade Moorfrösche fotografierst.
Egal, wofür du dich entscheidest: Auf jeden Fall kannst du die Eieruhr wieder auf 20 Minuten stellen, vorher läuft gar nichts mehr (zumindest bei den norddeutschen Moorfröschen, aber die Norddeutschen sollen ja etwas zurückhaltend sein, vielleicht geht´s im Süden ja schneller).
Ich würde mich freuen, wenn du diese Erfahrung mal selbst machen kannst, Uli. Das ist ein tolles Erlebnis!
Liebe Grüße
Ingo
P.S.: Gabi, ich wollte deine Fröschlis nicht kapern, aber das passt hier gerade so gut rein. Ist o.k., oder?
Hallo Uli, da du noch nicht…
Hallo Uli,
da du noch nicht mit ihnen vertraut bist, noch ein Tipp:
Tatsächlich hörst du zuerst aus der Entfernung das dezente "uog ...uog ... uog..." der Moorfrösche. Wenn du dich dann dem Ort des Geschehens näherst, verstummen sie schon, bevor du überhaupt nah genug dran bist, um sie zu sehen. Das muss der Trittschall sein. Wenn du da bist, sind sie auch nicht mehr zu sehen. Totenstille, keiner da, kannst wieder abdackeln, wollen die Frösche dir sagen.
Aber als Krönung der Schöpfung lässt du dich natürlich nicht hinter´s Licht führen. Am besten sucht dir jetzt einen ufernahen Platz, machst die Kamera bereit, und legst dich (Makronistenpflicht) auf den Bauch.Du verhältst dich ruhig und wartest ab, denn du weißt: Sie müssen sich jetzt, in diesen wenigen Tagen, paaren.
Es scheint, die Frösche wissen um die Ungeduld des Menschen. Nach 10 Minuten: Nichts. Nach 15 min fängst du an, dich zu fragen, ob dein Tun überhaupt Sinn macht. Manch einer wird dann wieder gehen. Du nicht! Nach ca. 20 Minuten - du guckst mittlerweile in der Landschaft herum und verlierst völlig deine Konzentration- meinst du, im Augenwinkel eine Bewegung registriert zu haben. Und tatsächlich: Plub, plub, plub, einer nach dem anderen kommt wieder hoch (manchmal in Armeslänge vor dir!). Dann dauert es noch ein paar Minuten und plötzlich fängt der erste an: "uog". Dann der zweite "uog ... uog...". Und dann alle im Chor: "uog ...uog ... uog...". Das Balzspiel geht weiter, und jetzt bist du dran: Das Heck hoch auf der Uferkante, der Kopf im Nacken, die Kamera kurz über der Wasseroberfläche und los geht´s! Wow, das Warten hat gelohnt!
Und du fängst an, dir Gedanken zu machen, wie du sie am besten in Szene setzt, versinkst in deiner Meditation, findest das Glück, dass da gesucht hast - und dann???? Wau, wau wau, trappel, trappel, trappel - "komm her Fiffi - sonst läuft er nie weg - der tut aber nichts ... was machen sie denn da? Machen Sie Fotos?"
Zack: Alle Frösche weg. Du überlegst, ob du irgendwas zur Anleinpflicht im Naturschutzgebiet sagst, oder einen der diversen anderen Texte abspulst, die du dir im Laufe der Jahre so zusammengebastelt hast - oder ob du mit zusammengebissenen Zähnen freundlich erklärst, dass du eigentlich gerade Moorfrösche fotografierst.
Egal, wofür du dich entscheidest: Auf jeden Fall kannst du die Eieruhr wieder auf 20 Minuten stellen, vorher läuft gar nichts mehr (zumindest bei den norddeutschen Moorfröschen, aber die Norddeutschen sollen ja etwas zurückhaltend sein, vielleicht geht´s im Süden ja schneller).
Ich würde mich freuen, wenn du diese Erfahrung mal selbst machen kannst, Uli. Das ist ein tolles Erlebnis!
Liebe Grüße
Ingo
P.S.: Gabi, ich wollte deine Fröschlis nicht kapern, aber das passt hier gerade so gut rein. Ist o.k., oder?