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ADMIN

Hallo Thomas,

herzlich willkommen bei Makrotreff! 

Du hast die Nymphe einer Langfühler-Schrecke aufgenommen. Als Nymphe wird bei Heuschrecken die Larve bezeichnet. Sie hat noch mehrere Häutungen vor sich, bei der sie von Häutung zu Häutung immer größer wird :-).

Gehen wir in die fotografischen Details:

Bildaufbau

Der Bildaufbau ist hervorragend umgesetzt. Die Positionierung der Nymphe weit oben in die obere rechte Ecke und die Hineinnahme der langen Fühler als Diagonale bis nach unten links ist sehr bildwirksam.

Belichtung

Das Bild ist insgesamt etwas zu dunkel. Eine Aufhellung über alle Lichtwerte hinweg um etwa eine Blendenstufe wird das Foto nochmals aufwerten.

Hintergrund

Grob gesehen verfügt das Foto über drei Unschärfebereiche:

  • Vordergrundunschärfe unten rechts
  • Sanfte, homogene Hintergrundunschärfe im mittleren Bildbereich
  • Strukturierte Hintergrundunschärfe links oben

Die Unschärfe unten rechts zeigt, wie "gefährlich" Vordergrundunschärfen sein können. Sie wirken häufig wenig attraktiv, dafür aber oft sehr dominant und mächtig.
Genau das ist hier der Fall – lässt sich aber nicht ändern, da Du im exakt rechten Winkel zur Heuschrecke fotografieren musstest, um sie so schön quer auf´s Bild zu bekommen.

Die homogene Hintergrundunschärfe hat klassisch dienenden Charakter, da sie das Hauptmotiv erfolgreich freistellt. Sie ist eine typische Hintergrundunschärfe von modernen Objektiven.

Die strukturierte Hintergrundunschärfe links oben im Bild ist eine Knaller-Unschärfe! Solche Bokeh-Strukturen sind für die meisten modernen Objektive eher unüblich. Sie entsprechen jedoch der individuellen Abbildungscharakteristik zumindest einiger LAOWA-Objektive. Ihre Eigenschaft, das Rendering in einer solchen Form darzustellen, ist einfach phantastisch. Dies ist der graphisch schönste Teil im Bild!

In der unmittelbaren Ecke oben links befindet sich ein fast weißer Bereich. Der ist sehr ungünstig. Er öffnet das Bild. Ich sage immer: Das Bild läuft aus
Solche hellen Ränder sollte man vermeiden. Ist dies während der Entstehung der Aufnahme nicht möglich, sollte man die zweite Chance nutzen: die Bildnachbearbeitung. Bei diesem Bild hier ist es kein größeres Problem, diese "Öffnung" zu beseitigen. Das Bild zu schließen, wird eine große Auswirkung auf die Gesamtwirkung haben.

Fazit: Ein interessantes Bild mit einigen sehr gut umgesetzten Aspekten und kleinen Verbesserungsmöglichkeiten.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland

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