Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)

Ernst hat kürzlich ein sehr schönes Bild der Prachtlibelle eingestellt. Wie Roland dazu schrieb, zeigt es die Libelle im Jagdrevier Wiese. Was die Libelle zwingend zusätzlich benötigt, sind langsam fließende Gewässer in der Nähe. Hier bei Oldenburg bietet die Hunte diese Voraussetzungen.

Beim ersten Bild sitzt das Insekt auch auf einer ufernahen Wiesenpflanze. Gleichzeitig habe ich aber versucht, den Lebensraum Fluss rechts im Hintergrund anzudeuten. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das für den Betrachter ausreichend deutlich wird. 

Das zweite Bild zeigt die Paarung. Die vereinten Libellen sitzen manchmal auf Ansitzen oder Pflanzen im Fluss, manchmal fliegen sie aber auch in die flussnahen Wiesen und suchen dort offensichtlich etwas Ruhe, um das wichtigste Ereignis ihres Lebens zu zelebrieren. Hier habe ich erstmals ernsthaft versucht, eine derartige Szene mit dem 300mm Oly-Obi einzufangen. Die lange Brennweite auf mft ist eine Herausforderung für sich.

Das dritte Bild ist qualitativ deutlich schlecher, zeigt aber eine typische Verhaltensweise der Männchen. Sie setzen sich gerne auf etwas exponierten Pflanzen oder Äste und checken, ob ein Weibchen auftaucht. Auf diesen Ansitzen werden sie dann von Rivalen angeflogen. Sie fliegen kurz auf, drehen eine Runde, um ihren Platz zu verteidigen und landen dort kurz darauf wieder. Eigentlich eine gute Ausgangssituation, um die Libellen im Flug zu erwischen. Dazu muss allerdings der Wind aus der richtigen Richtung kommen. Das war gestern leider nicht der Fall.  

Das Unterfangen, die Prachtlibellen im Flug abzulichten, ist erneut gescheitert. Dazu hätte ich in den Fluss gemusst. Eine fotografische Schwierigkeit stellen auch die dunkelblauen Körperpartien dar, ebenso die Augen, die schnell "abgesoffen" wirken.

Die Tiere sind sehr schön zu beobachten, sie haben ein fast feenhaftes wirkendes Aussehen. Wenn man sich längere Zeit zwischen ihnen aufhält, verlieren sie jede Scheu. Man muss nur ruhig sitzen bleiben. Dann setzen sie sich ohne Furcht auf die Knie, die Hände, den Kopf des Beobachters. Das ist so berührend, dass man auch vollkommen glücklich sein kann, wenn man ohne tolle Bilder nach Hause geht.

Liebe Grüße

Ingo