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ADMIN

Hallo Norma62,

herzlich willkommen bei Makrotreff!

Mit etwas "Verspätung" - am Wochenende fand unser zweiter Makrofoto-Workshop statt - melde ich mich wieder zur Bildbesprechung.

Da hast Du ein wunderschönes Exemplar eines Zitronenfalters "erwischt". Beim Foto fallen folgende Dinge auf:

Schärfe / Schärfentiefe:

Die Schärfenebene liegt etwas zu weit vorne - nur wenige Millimeter, aber die sind entscheidend. Das führt dazu, dass die Augen des Falters hinter der Ebene liegen und damit unscharf sind. Genau auf diese Augen schauen wir Menschen aber sofort, hier suchen wir die Schärfe.

Auch die Flügel sind nicht komplett scharf - obwohl Du die Kamera korrekt im rechten Winkel zu den Flügelflächen ausgerichtet hast. Auch das liegt überwiegend an der zu weit vorne liegenden Schärfenebene. Insbesondere die hinteren Flügelränder sollte absolut scharf sein.

LÖSUNG:
Beim Auslösen genau darauf achten, dass der Schärfepunkt auf den Augen liegt. Blende 6,3 sollte dann reichen, um den Falter komplett scharf abzubilden.

Brillanz:

Das Foto wirkt insgesamt etwas diffus. Woran liegt das? Hast Du das Foto per Bildbearbeitung stärker beschnitten? Liegt es ausschließlich an der bei der Erstellung des Fotos herrschenden Lichtsituation (Gegenlicht ohne Sonnenblende)?
Für die Wiedergabe-Qualität des Sensors Deiner Kamera bei ISO 100 und das verwendete 90er Macro von Tamron mit Blende 6.3 ist das zu diffus. Auf der gesamten Bildfläche fehlt Brillanz.

Bildausschnitt:

So reizvoll das Phänomen der Vergrößerung im Makrobereich auch ist - diesem Reiz verfallen verständlicherweise fast alle Makronisten - , sollten Insekten nicht so abgebildet werden, dass sie zu nahe an den Bildrändern sitzen. Hier etwas mehr "Raume" drumherum wirk sehr oft bildaufwertend. Beim Beispiel des Zitronenfalterbildes zählt auch die Distelblüte rechts am Bildrand noch mit zum Hauptmotiv (und auf ihr liegt ja auch die volle Schärfe). Dann sollte sie allerdings nicht angeschnitten sein sondern in ihrer ganzen Schönheit mit ins Bild gesetzt werden.

LÖSUNG:
Prinzipiell erst einmal einen nicht so engen Ausschnitt bzw. großen Abbildungsmaßstab wählen, sondern dem Umfeld des Hauptmotivs - dem sogenannten Negativraum - mehr Bedeutung einräumen.

All diese Punkte würden das an sich schon schöne Foto noch etwas mehr "verschönern".

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

 

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